10.07.2009
„Vater der evangelikalen Publizistik"
Pastor Horst Marquardt wird 80 – Evangelikale Bewegung geprägt
Wetzlar (idea) – Er gilt als der „Vater der evangelikalen Publizistik": Pastor Horst Marquardt (Wetzlar). Der vielseitige Theologe und Journalist vollendet am 14. Juli sein 80. Lebensjahr. Anfang der 1950er Jahre bekehrte er sich vom Sozialismus zum Christentum und studierte Theologie. Der gebürtige Berliner war ab 1960 maßgeblich am Aufbau des Evangeliums-Rundfunks (ERF – heute ERF Medien) beteiligt, den er bis 1993 leitete. Danach fungierte er als Internationaler Direktor für die mit dem ERF verbundene Radiomission „Trans World Radio" (TWR) in Europa, in der GUS, dem Mittleren Osten und Afrika. 1970 gründete er die Evangelische Nachrichtenagentur idea, deren Vorsitzender er nach wie vor ist. 1975 rief er die Konferenz Evangelikaler Publizisten (KEP – heute Christlicher Medienverbund KEP) ins Leben. Die drei Werke haben ihren Sitz in Wetzlar, wodurch die mittelhessische Kreisstadt zu einem Zentrum christlicher Medien wurde. Darüber hinaus gehört Marquardt zu den prägenden Persönlichkeiten der evangelikalen Bewegung in Deutschland. Dabei verstand er sich stets als Brückenbauer zwischen den verschiedenen theologischen Strömungen. Er war Mitbegründer und 14 Jahre lang Vorsitzender des deutschen Zweiges des Lausanner Komitees für Weltevangelisation. Dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz gehörte er von 1969 bis zum Erreichen der Altersgrenze an.
Er vermittelt Werte an Führungskräfte
Im Ruhestand stellte er sich der neuen Herausforderung, Verantwortungsträgern in Politik und Wirtschaft christliche Werte zu vermitteln. Marquardt leitet als Vorsitzender den Kongress christlicher Führungskräfte, um „in einer Welt, die immer selbstverständlicher die Existenz Gottes verneint, unseren Glauben an Gott zu bekennen". Außerdem hatte er den Vorsitz des 1999 gegründeten Instituts für Islamfragen (Wetzlar) bis 2007 inne, das Christen über den Islam informieren und zu einem besseren Dialog mit Muslimen befähigen will.
Ein Mann mit „glutvollem Glauben"
Von 1974 bis 1987 war er Mitglied im Hauptausschuss Rundfunk und Fernsehen des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) und einige Male auch Sprecher beim „Wort zum Sonntag" in der ARD. Für sein vielfältiges Wirken zeichnete ihn die Vereinigung Europäischer Medienorganisationen 1998 mit dem „Brückenbauer-Preis" aus. Der Vorstandsvorsitzende des ERF, Jürgen Werth, würdigt Marquardt in einem Beitrag für das ERF-Magazin „Antenne" als „modernen, frommen und klugen Theologen und Journalisten mit Grundsätzen und Visionen, einen kantigen Typ mit glutvollem Glauben und ausgeprägtem Charme". Seit 54 Jahren ist der Jubilar mit seiner Frau Irene verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.