20.01.2009
Birma: Will das Regime die Christenheit vernichten?
Weltweite Evangelische Allianz: Schwere Menschenrechtsverletzungen
Birma: Will das Regime die Christenheit vernichten?
Weltweite Evangelische Allianz: Schwere Menschenrechtsverletzungen
R a n g u n (idea) – In Birma (Myanmar) deutet sich eine massive staatliche Kampagne zur Unterdrückung von Christen an. Wie die Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide (CSW, London) erfahren hat, haben die Behörden rund 100 Gemeinden in der Hauptstadt Rangun angewiesen, ihre Gottesdienste einzustellen. Ungefähr 50 Pastoren und Gemeindeleiter seien gezwungen worden, Erklärungen zu unterzeichnen, dass sie den Anordnungen Folge leisten werden. Wenn sie sich weigern, droht ihnen das Gefängnis. Die Kampagne richte sich offensichtlich vor allem gegen kleine Hausgemeinden, die sich in Privaträumen und Wohnblocks versammeln. Nach Angaben eines Pastors seien aber auch größere Gemeinden geschlossen worden, darunter drei in der Ortschaft Süd Dagon: die Evangelikale Baptistengemeinde, die Karen Baptistengemeinde und die Josua-Gemeinde. Als Ursache für das harte Vorgehen des Staates werde vermutet, dass Christen im vorigen Jahr nach dem verheerenden Tropensturm Nargis auch Buddhisten und Anhängern anderer Religionen geholfen hätten. Der im Exil lebende Pastor Shwekey Hoipang vermute, dass das Regime befürchte, durch die humanitäre Hilfe würden sich viele Menschen zum christlichen Glauben bekehren und die Zahl der Christen wachsen. Letztlich wolle das Regime das Christentum vernichten, so Hoipang. Der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) zufolge sind rund 70 Prozent der Bevölkerung des südostasiatischen Landes Buddhisten, 8,7 Prozent Christen und 3,6 Prozent Muslime. Die WEA-Kommission für Religionsfreiheit hat wiederholt auf die schweren Menschenrechtsverletzungen durch die Militärjunta aufmerksam gemacht. Das „gewalttätige“ und „korrupte“ Regime unterdrücke und verfolge ethnische Minderheiten, darunter auch stark christliche geprägte Volksstämme wie die sieben Millionen Angehörige zählenden Karen.