17.01.2009

Festgottesdienst der Evangelischen Allianz im Bonner Polizeipräsidium

Im Rahmen der jährlichen, internationalen Gebetswoche der Deutschen Evangelischen Allianz wurde zum Thema: „Durch den Glauben handeln wir mutig!“ ins Polizeipräsidium eingeladen.Regierungsdirektor Ludger Königs, stellvertretend für den Polizeipräsidenten und Pastor Gerhard Uphoff,  Sprecher der Ev. Allianz Bonn begrüßten rund 220 Gäste.Darunter die CDU-Stadtverordnete Wiebke Winter, Pastoren u. Christen örtlicher und internationaler Gemeinden, sowie Beamte der polizeilichen Dienststellen. „Es ist ein persönliches Anliegen unseres Polizeipräsidenten Wolfgang Albers unserHaus für die Bürger Bonns und damit auch für die Kirchen zu öffnen. Wir freuen uns sehr,  heute die Evangelische Allianz als Veranstalter des Festgottesdienstes und sie liebe Gäste begrüßen zu dürfen“, so Ludger KönigsGerhard Uphoff dankte für die wohltuende Gastfreundlichkeit, an einem für Kirchen ungewöhnlichen Ort zu einem Gottesdienst einladen zu dürfen. Ebenso für die intensive Unterstützung des persönlichen Referenten des Polizeipräsidenten, Herrn Jörg Pfefferkorn und des Polizeikommissars, Herrn Wilfried Lange.Musikalisch stand der Gottesdienst unter der Leitung der MusikdiakoninFrau Elsa Funk-Schlör. Mitwirkende Stefanie Wilk (Gesang), Nelly Wiegel (Geige), Tobias Fischer (Bass) und Martin Wiegel (Klavier).  „Das Wort Gottes, dem Hebräer Brief, Kapitel 11 entnommen passt ins Polizeipräsidium, so Pastor Andreas Fehler (FeG Bonn) in seiner Predigt.Mutig leben, sich einsetzen für Menschen, Recht und Ordnung und damit der Kritik aussetzen, ist eine nie endende Tätigkeit eines jeden Polizisten. Die Polizei, als eine der exekutiven Gewalten unseres Staates, ist mit Grant rechtsstaatlicher Ordnung und Sicherheit. Aber Sicherheit ist immer gefährdet, allein schon deshalb weil Menschen und dazu zähle ich mich auch, nach theologischer Begrifflichkeit potentielle Sünder sind!“Und weiter die Frage nach dem was sie motiviert und antreibt? Nicht wirklich das Gehalt, die erhoffte Beförderung, noch Anerkennung durch Freunde und Kollegen. Das sind gute Dinge, aber sie tragen nicht durch. Immer wieder mit der harten, der schmerzhaften Wirklichkeit konfrontiert zu sein, nicht auszubrennen, sondern tagtäglich fröhlich, mutig und besonnen über Jahre Polizist zu sein.  „Woher nehmen sie die Kraft für diesen Kraftakt? Ist man als Polizist nicht automatisch ein notorischer Idealist? Dem Menschen helfen! Ihn schützen! Idealist und doch wieder Realist,  aber hin und her geworfen sein zwischen Realismus und Idealismus.Durch den Glauben handeln wir mutig! Die Bibel zeigt uns, dass der Glaube mit Gott verbindet. Und deshalb im Glauben Kraft liegt. Wer glaubt, der handelt mutig. Der tut Dinge, die er aus eigener Kraft nicht tun würde, ja nicht tun kann.In den zwei Versen des 11. Kapitels, des Hebräerbriefes wird die Geschichte von Noah erzählt, der mitten auf dem trockenen Land ein riesiges Schiff baut. Die Menschen machen sich über ihn und seinen Gott lustig. Aber Noah zieht den Bau durch, weil Gott mit ihm geredet hat und ER an seiner Seite ist. Das ist Noahs Realität.  Und Gott behält Recht.Die Polizei ist nicht die Kirche. Das überlassen sie ruhig uns. So wie wir Sie ihren Beruf machen lassen. Aber Gott ist nicht eingesperrt in die Kirche. Luther prägte den Begriff des „Berufes“, weil er davon überzeugt war, dass auch ihre Tätigkeit, die des Polizisten, des Arztes, des Rechtsanwaltes, des Managers, des Beamten Berufung ist. Berufung durch Gott. Nicht nur in der Kirche gilt es, aus dem Glauben heraus mutig zu handeln. Gerade außerhalb der Kirche: Durch den Glauben an Gott handeln wir mutig. Bei Gott kommt zusammen, was wir Menschen nicht so recht zusammenkriegen. Gott ist Idealist und gleichzeitig Realist. Durch den Glauben an diesen Gott kommt genau das in unser Leben hinein. Wir verschließen nicht die Augen vor der Welt mit all ihrer Not, nicht vor dem Leid im eigenen Leben. Spielen nicht heile Welt, als wäre alles einfach, als gäbe es kein Verbrechen, keine Sünde, keine Schuld und Böses mehr! Wir sind Realisten und doch auch Idealisten.Von Gott her wissend, dass das Gute immer stärker ist. Die Liebe Gottes – und sie wird nirgends so sichtbar wie am Kreuz. Mein Leben mit seiner dunklen Realität ist umschlungen von Gottes Gnade. Seine Liebe ist mächtiger als alle Heere dieser Welt, mächtiger als alle Hundertschaften der Polizei. Sie hat mehr bewegt als alle Parlamente dieser Welt. Sie hat mehr Einfluss als alle Wirtschafts- und Bankenbosse dieser Welt. Diese Liebe Gottes hat mich in ihrem Realismus angenommen und überwunden hat das Neue, das Andere angezündet.Abschließend ermutigte Pastor Fehler, gemäß Luthers Aussage zur Pflanzung eines Apfelbäumchens, mutig und entschlossen über das hinaus zusehen, was vor unseren menschlichen Augen liegt. Jesus Christus als größte Quelle der Hoffnungfür diese Welt zu sehen und anzunehmen.Die Pastoren Mario Wahnschaffe, CLW / BFP, Elia Daoud, Arabisch-Christliche Gemeinde Bonn, Fr. Worknesh B. Schmitt, Älteste der Äthiopische Gemeinde Bonn und Diakonin Man Deng (Chinesische Hauskirche/ CLW) beteten anschließend fürdie Anliegen der Polizei, der Stadt Bonn, Bildungseinrichtungen und Familien, für verfolgte Christen in China, in muslimischen Ländern, sowie für eine gerechtere, weltweite Verteilung von Nahrungsmitteln, für Regierungen die Menschenrechte u.a freie Religionsausübung und die Menschenwürde ihrer Bürger achten.Nach Beendigung des bewegenden Gottesdienstes wurde zu einem Stehempfangim Foyer des Polizeipräsidiums eingeladen, der von vielen Gästen wahrgenommen wurde.