Evangelikaler Missionspreis verliehen

B a d  L i e b e n z e l l (idea) – Für einen „wesentlichen Beitrag zur evangelikalen Missiologie im deutschsprachigen Raum“ hat der Leiter des „Christlichen Hilfsbundes im Orient“, Andreas Baumann (Bad Homburg), den George-W.-Peters-Preis des „Arbeitskreises für evangelikale Missiologie" (AfeM) erhalten. Er bekam die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung für seine fast 600 Seiten umfassende Dissertation „Der Orient für Christus“, in der er das Lebenswerk des Theologen Johannes Lepsius (1858-1926) beschreibt. Lepsius hatte zunächst trotz erheblichen Widerspruchs aus kirchlichen Kreisen eine Missionsgesellschaft für die Arbeit unter Muslimen gegründet und sich ab 1897 für die im Osmanischen Reich blutig verfolgten Armenier eingesetzt. Dabei habe Lepsius, der der Evangelischen Allianz nahestand, stets das Gespräch mit seinen theologischen Gegnern gesucht, sagte Baumann bei der Preisverleihung am 9. Januar in Bad Liebenzell. Bemerkenswert sei auch, dass Lepsius auf „Gottes aktuelles Reden angesichts konkreter Nöte von Menschen“ reagiert habe, anstatt in der Bibel nach Verhaltensanweisungen zu suchen. Der Islamexperte und Pfarrer Eberhard Troeger (Wiehl) würdigte Baumanns Darstellung als Hilfe, „groß von Christus zu denken und theologische Einseitigkeiten zu vermeiden“. Einen mit je 100 Euro dotierten „George-W.-Peters-Förderpreis" erhielten der Theologe und Unternehmensberater Marcus Splitt (Berlin) und die Studentin Nicola Röhrer (Wien). Das Preisgeld von jeweils 100 Euro sei eine „Ermutigung für den missionswissenschaftlichen Nachwuchs“, hieß es. Der amerikanische Missionswissenschaftler Prof. George W. Peters (1907-1988) war von 1978 bis 1987 in Deutschland für die Weiterbildung von Missionaren tätig, Gründungsrektor der Freien Hochschule für Mission in Korntal (heute Akademie für Weltmission, AWM) und Initiator des AfeM. Bisherige Preisträger der im Jahr 1992 gestifteten Auszeichnung sind unter anderen der frühere Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Pastor Fritz Laubach (Marburg), und die Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher (Bonn).