03.02.2009
Dem Zeitgeist mit guten Argumenten widersprechen
50 Jahre Bibelkonferenzzentrum Langensteinbacher Höhe
Dem Zeitgeist mit guten Argumenten widersprechen
50 Jahre Bibelkonferenzzentrum Langensteinbacher Höhe
L a n g e n s t e i n b a c h (idea) – Eine der größten evangelikalen Tagungsstätten Süddeutschlands, das Bibelkonferenzzentrum Langensteinbacher Höhe (Karlsbad bei Karlsruhe), feierte am 31. Januar und 1. Februar das 50-jährige Bestehen. Seine Bedeutung als freies überkonfessionelles Werk, das jährlich mehr als 70 Seminare, Freizeiten und Tagungen zur Stärkung des biblischen Glaubens anbietet, habe in den letzten Jahren ständig zugenommen, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), im Blick auf einen aggressiver werdenden Atheismus. Wer entsprechend dem kirchlichen Glaubensbekenntnis daran festhalte, dass Jesus Christus, Gottes Sohn, an Ostern auferstanden sei und als Weltenrichter wiederkomme, bekomme massiven Gegenwind. Dies zeigten ein Fernsehbericht über „Hardliner des Herrn“, Angriffe auf den Jugendkongress Christival und Zeitschriftenartikel. „In dieser Situation brauchen wir Christen, die dem Wort Gottes vertrauen und dem Zeitgeist mit guten Argumenten widersprechen können, sowie Orte, wo dies eingeübt wird“, sagte Steeb vor rund 1.000 Festbesuchern. Darunter waren auch der Initiator des Konferenzzentrums, der Arzt und Unternehmer Hartmut Maier-Gerber, sowie fünf weitere Gründungsmitglieder. Etwa weitere 15.000 Personen verfolgten eine Life-Übertragung im Internet.
Religiosität und Glauben nicht verwechseln
Im Festvortrag mahnte der evangelische Theologieprofessor Hans-Joachim Eckstein (Tübingen), allgemeine Religiosität nicht mit dem christlichen Glauben zu verwechseln: „Dass Gott uns liebt, erfährt man nicht aus der Natur oder der eigenen Seele, sondern nur durch das Leben, Sterben und Auferstehen von Jesus Christus.“ Glaube im christlichen Sinn bedeute, „von der Schönheit der Gnade Gottes fasziniert“ zu sein. Die Erfahrung, von Gott so angenommen zu sein, wie man ist, führe zum Wunsch, sich von Gott verändern zu lassen. Ein geheiligtes Leben, das Gott in alles Denken und Tun einbeziehe, komme ohne Gesetzlichkeit und frommen Leistungsdruck aus. Diese Überzeugung gehört nach Ansicht Ecksteins zu den geistlichen Besonderheiten der Langensteinbacher Höhe. Gegenüber idea nannte der Leiter des Konferenzzentrums, der methodistische Pastor Andreas Schäfer, eine „heilsgeschichtliche Bibelauslegung“ als weiteren theologischen Schwerpunkt des Werkes. Dabei werde die Geschichte, insbesondere Israels und der Kirche, als Ergebnis göttlichen Handelns verstanden. Außerdem rechne man mit einer baldigen Wiederkunft Jesu Christi.
Freie Gemeinde mit rund 500 Mitgliedern
Aus der Tagungsarbeit entstand vor fünf Jahren eine unabhängige freie Gemeinde mit rund 500 Mitgliedern. Im Namen der umliegenden evangelischen Kirchengemeinden dankte Pfarrer Ekkehard Stier (Langensteinbach) der Langensteinbacher Höhe für viele geistliche und diakonische Impulse. Zugleich betonte er, dass auch die badische Kirchenleitung missionarische Aufbrüche fördere. Die unterschiedlich geprägten Einrichtungen, zu denen Stier auch das pietistische Bibelheim Bethanien zählte, sollten „einander zugestehen, dass wir gemeinsam am Reich Gottes bauen“.