18.12.2009
Nach Programmbeschwerde zu einem "Frontal21"-Beitrag
Wolfgang Baake (KEP) erhält Antwort des ZDF-Intendanten
Nach Programmbeschwerde zu einem "Frontal21"-Beitrag
Wolfgang Baake (KEP) erhält Antwort des ZDF-Intendanten
(Wetzlar) Aufgrund einer Programmbeschwerde vom 13. Oktober zu einem "Frontal21"-Beitrag hat der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake, zwei Monate später die Antwort des ZDF-Intendanten Markus Schächter erhalten. Darin bedauert Schächter die entstandenen Missverständnisse, durch welche die Freikirchen in die ideologische Nähe von "Wort und Geist" gerückt worden seien.
Baake hatte die Beschwerde wegen des Beitrags "Die Heilsversprechungen von 'Wort und Geist'" am 13. Oktober eingelegt. Diesen Schritt begründete er damit, dass die Moderatorin Hilke Petersen in ihrer Anmoderation, die als Sekte bezeichnete Gruppierung "Wort und Geist" als repräsentativ für die evangelischen Freikirchen in Deutschland auf eine Stufe stelle.
Nicht zu beanstanden, so Baake, sei die Intention und Ausrichtung des Beitrages. Durch die falsche An- und Abmoderation (Zitat: "Den evangelischen Freikirchen in Deutschland gehören insgesamt rund 330.000 Gläubige an") würden aber bewusst die evangelischen Freikirchen in Deutschland in einem Atemzug mit der Sekte "Wort und Geist" genannt und wissentlich in deren ideologische Nähe gerückt.
"Diese An- und Abmoderation ist gezielte Falschberichterstattung, man kann in diesem Fall sogar von gezielter Manipulation durch die Moderation sprechen", kritisiert Baake. Dadurch würden religiöse Überzeugungen der Christen aus evangelischen Freikirchen auf das Schändlichste verletzt und ein Verstoß gegen § 5, Abs. 3 des ZDF-Staatsvertrages begangen. "Die klassischen Freikirchen werden in den Sektentopf geworfen, obwohl sie mit den Evangelischen Landeskirchen und der Katholischen Kirche im Arbeitskreis christlicher Kirchen (ACK) zusammengeschlossen sind", verdeutlicht Baake.
Dem Vorwurf gezielter Falschberichterstattung oder unqualifizierter Recherche wollte der ZDF-Intendant so nicht stehen lassen: "Vielmehr ist der Redaktion bewusst, dass sich viele freikirchliche Organisationen von der Entwicklung der Gemeinschaft 'Wort und Geist' distanziert haben, weil sie ihr vorwerfen, die Aussagen des Neuen Testaments irreführend zu verkürzen", schreibt Schächter.
Erst in einem Nachtrag zur Sendung hatte sich die Redaktion von den Formulierungen der Moderation distanziert: "Es war nicht die Absicht der Redaktion, die Freikirchen in die Nähe von "Wort und Geist" zu rücken oder eine solche Nähe zu unterstellen. Die Zahlenangabe diente lediglich der Informationen unsere Zuschauer um das Größenverhältnis von Freikirchen zu evangelischen Landeskirchen deutlich zu machen. Zudem ist der Redaktion bewusst, dass es ein großes, differenziertes Spektrum christlicher Gemeinden gibt", heißt es auf der Internetseite von Frontal 21.
Baake hatte bereits die Moderation eines Frontal21-Beitrages am 4. August scharf kritisiert: Deswegen frage er sich, ob sich Redaktion und Moderation von Frontal 21 bei kirchlich/ christlichen Themen durch Unterqualifizierung ausweisen. Schächter betont in seiner Antwort, dass dieser Beitrag nie das christliche Missionsgebot in Frage gestellt, sondern lediglich kritisch und gut belegt über die Gefahren für Mitglieder der internationalen Hilfsorganisationen berichtet worden.
Auch der "Programmausschuss Chefredaktion" habe die Moderation als misslungen bemängelt, da sie "für den Zuschauer missverständlich und für das Thema nicht geeignet war. Die Redaktion hatte nie die Absicht Christen in ihren Überzeugungen zu diskriminieren oder christliche Anschauungen bewusst in die Nähe einer fragwürdigen Bibelauslegung zu rücken", so der Intendant abschließend.