22.04.2009
IFI-Pressemitteilung anlässlich des Eklats auf der UNO-Konferenz gegen Rassismus in Genf
Zunehmender Antisemitismus im Zuge stärkerer Islamisierung
IFI-Pressemitteilung anlässlich des Eklats auf der UNO-Konferenz gegen Rassismus in Genf
Zunehmender Antisemitismus im Zuge stärkerer
Islamisierung
B O N N (22. April 2009) – Vor einem in der islamischen Welt und auch unter muslimischen Jugendlichen in Europa zunehmend wachsenden und immer offener propagierten Antisemitismus warnt der Islamexperte und Zweite Vorsitzende des Islaminstituts Albrecht Hauser angesichts der neuesten Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad auf der derzeit in Genf stattfinden UNO-Konferenz gegen Rassismus. Ahmadinedschad hat Israel unter anderem als „grausamstes und rassistisches Regime“ beschrieben, das „unter dem Vorwand jüdischen Leidens“ gegründet worden sei. Nach Einschätzung Albrecht Hausers haben sich antisemitische Tendenzen sowohl in den islamischen Ländern als auch unter muslimischen Jugendlichen in Europa im Zuge des Nahost-Konflikts in den letzten Jahrzehnten verschärft. Dabei würden häufig die alten antijüdischen Hassbilder und antisemitischen Hetzschriften aus Europa über eine so genannte jüdische Weltverschwörung aufgegriffen und mit dem religiös und historisch gewachsenen muslimischen Überlegenheitsgefühl gegenüber den Juden kombiniert.
Vorwurf eines kreuzfahrerisch-zionistischen Kriegs gegen den Islam
Bereits der im 20. Jahrhundert einflussreiche islamistische Denker Sayyid Qutb hatte behauptet, die Juden führten einen kreuzfahrerisch-zionistischen Krieg gegen den Islam und seien verantwortlich für verderbliche Einflüsse wie Frauenemanzipation, Individualismus und Säkularität. Schriften wie die „Protokolle der Weisen von Zion“ oder Hitlers „Mein Kampf“ erfreuen sich in vielen islamischen Ländern bis heute großer Beliebtheit. Islamistische Kreise begrüßten und unterstützten indirekt die nationalsozialistische „Endlösung der Judenfrage“. In den letzten Jahrzehnten haben islamistische Grupperiungen wie Hamas und Hizbollah, die meist sowohl als soziale Einrichtungen als auch als terroristische Kampfeinheiten agieren, die Theorien Qutbs aufgegriffen und den Nahostkonflikt in ihrer vor allem medial betriebenen Propaganda als eine Art unausweichlichen Endkampf dargestellt und immer wieder unmissverständlich die Vernichtung des Staates Israel als ihr Endziel beschrieben. Weitere Indizien für einen wachsenden und tief verwurzelten Antisemitismus sind die starke gesellschaftliche Rezeption alter europäischer Ritualmord- und Verschwörungstheorien und antisemitische Karikaturen in arabischen Printmedien.
Mohammed und die Juden: Von der theologischen Kritik zur erbitterten Feindschaft
Eine kritische bis feindliche islamische Haltung gegenüber den Juden findet sich bereits im Koran und der frühislamischen Geschichte. Nachdem Mohammed sich zunächst um eine Anerkennung seiner Botschaft bei Juden und Christen bemüht hatte und von diesen mehrheitlich in seinem Sendungsanspruch abgelehnt worden war, griff er die Juden mit zunehmender Machtfülle in Medina sowohl verbal als auch militärisch immer stärker an. Er wirft ihnen Unglauben und Verspottung der göttlichen Botschaft, Hochmut, Egoismus und Vertrauen auf Macht und Reichtum vor. Der Vorwurf der Schriftverfälschung richtet sich sowohl gegen die Christen als auch gegen die Juden. In Sure 5,82 werden die Juden neben den Polytheisten als die größten Feinde der Gläubigen beschrieben. Nach Sure 5,60 und 7,166 bestraft Gott die Juden für ihre Widersetzlichkeit, indem er sie in Schweine und Affen verwandelt. In der antiisraelischen und antisemitischen Propaganda zahlreicher islamistischer Gelehrter und Aktivisten wird zudem auf das persönliche Vorbild Mohammeds verwiesen. Als politischer, militärischer und religiöser Führer der muslimischen Gemeinschaft ließ er die besiegten jüdischen Stämme entweder umbringen, vertreiben oder in die Sklaverei verkaufen. Die Reduzierung der sozialen Stellung der Juden auf die Rolle so genannter Schutzbefohlener ist bereits von Mohammed im Koran festgeschrieben worden.