03.09.2008

Naher Osten: Frauen werden für Selbstmordattentate ausgebildet

Arabische Fernsehsender loben „Martyrium“ als Beitrag zum „Heiligen Krieg“

Naher Osten: Frauen werden für Selbstmordattentate ausgebildet

Arabische Fernsehsender loben „Martyrium“ als Beitrag zum „Heiligen Krieg“

 

B o n n (idea) – Im Nahen Osten werden jährlich Dutzende muslimische Frauen für Selbstmordattentate ausgebildet. Sie betrachten ihr „Martyrium“ als Beitrag zum „Heiligen Krieg“, um das Herrschaftsgebiet des Islam auszubreiten. Darauf macht die Leiterin des Instituts für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz, Prof. Christine Schirrmacher (Bonn), unter Berufung auf arabische Fernsehsender aufmerksam. Bisher habe die Erfüllung häuslicher Pflichten als typisch weibliche Aufgabe gegolten. Zunehmend werde jetzt der kämpferische Einsatz bis hin zu Selbstmordattentaten propagiert, so die Islamwissenschaftlerin.

 

Beispielsweise habe der libanesische Sender Al-Jadid am 19. August in einer Reportage an das Attentat der 52-jährigen Palästinenserin und achtfachen Mutter Fatima Al-Najjar erinnert, die sich am 23. November 2006 nahe des Flüchtlingslagers Jabalya im nördlichen Gazastreifen in die Luft gesprengt und vier israelische Soldaten verletzt hatte. In demselben Bericht wurde auch Rim al-Riyashi gewürdigt, die sich im Januar 2005 am Karni-Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Israel tötete und dabei fünf Juden umbrachte. Dem Sender zufolge hinterließ diese Frau ihren zwei kleinen Kindern eine „unvergessliche Lektion“ über den Kampf: „Bei der Verteidigung des Heimatlands gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau.“ Palästinas Mütter zögen ihrem Sterben für ein freies Palästina einem „Leben der Demütigung unter den Stiefeln der Besatzer“ vor. Nach Angaben des Senders kommen Selbstmordattentäterinnen aus allen sozialen Schichten und seien häufig auch verheiratet. Eine der ersten Attentäterinnen sei eine 18-jährige Hochschulstudentin mit überdurchschnittlichen Leistungen gewesen - Lyat al- Ahris, die sich erst kurz zuvor verlobt hatte. Später folgten verheiratete und mehrfache Mütter wie al-Najjar und al-Riyashi.

 

Mohammed-Überlieferung gibt Rechtfertigung

 

Zur religiösen Rechtfertigung von Selbstmordattentaten verweisen islamische Gelehrte vor allem auf eine Überlieferung des Propheten Mohammed. Dort heißt es: „Wenn auch nur ein Zentimeter an muslimischem Boden erobert werden kann, wird die Teilnahme am Jihad eine fundamentale Verpflichtung. die sogar mit der Verpflichtung um Gebet gleichzusetzen. Ein Kind kann ohne die Erlaubnis seines Vaters gehen, eine Ehefrau ohne die Erlaubnis ihres Ehemannes und ein Sklave ohne die Erlaubnis seines Herrn.“ Laut Schirrmacher ruft auch der populäre ägyptische sunnitische Gelehrte und Mufti Yusul al-Qaradawi palästinensische Frauen zum kämpferischen Einsatz bis hin zum Martyrium als höchster Form des Jihad auf. Zur Durchführung solcher Operationen sei es den Frauen auch erlaubt, das Kopftuch durch eine andere Kopfbedeckung zu ersetzen oder ganz abzulegen. Im palästinensischen Widerstandskampf könnten Frauen Operationen durchführen, die für Männer unmöglich seien. Sie würden von israelischen Sicherheitskräften selten auf Sprengstoff kontrolliert.