30.10.2008
Bedrohungen für die Christenheit nehmen zu
Lausanner Weltkongress soll die besten Köpfe zusammenbringen
Bedrohungen für die Christenheit nehmen zu
Lausanner Weltkongress soll die besten Köpfe zusammenbringen
P a t t a y a (idea) – Mit Bedrohungen für die Christenheit sowie globalen gesellschaftlichen und kulturellen Trends wird sich der 3. Lausanner Kongress für Weltevangelisation beschäftigen, der in zwei Jahren in Südafrika stattfindet. Das berichtete der Vorsitzende der Lausanner Bewegung, der US-Theologe Doug Birdsall (Boston/Bundesstaat Massachusetts), bei der Generalversammlung der Weltweiten Evangelischen Allianz. Sie tagt vom 25. bis 30. Oktober in Pattaya (Thailand). Die Allianz, die rund 420 Millionen Evangelikale repräsentiert, und das Lausanner Komitee, das sich als Katalysator für Weltevangelisation versteht, sind eine Partnerschaft eingegangen und werden den Kongress gemeinsam gestalten. Er findet mit voraussichtlich mehr als 4.000 Teilnehmern vom 16. bis 25. Oktober 2010 in Kapstadt statt. Wie Birdsall sagte, müsse man angesichts der zunehmenden Feindseligkeit gegenüber den Christen die besten Köpfe zusammenbringen, um auf die Herausforderungen reagieren zu können.
Jesus – der einzige Weg zu Gott
Ferner habe sich die evangelikale Christenheit damit auseinanderzusetzen, dass in der postmodernen, pluralistischen Welt jeder auf Widerstand stoße, der eine absolute Wahrheit vertrete. Dies sei bei Christen der Fall, die in Jesus die Wahrheit und den einzigen Weg zu Gottes Heil sehen. Ferner zeichneten sich große Veränderungen durch den wachsenden Einfluss bevölkerungsreicher Regionen in Asien und dem Mittleren Osten ab – China als traditionell buddhistisches und Indien als hinduistisches Land sowie die arabische Welt mit muslimischen Ländern. In der Christenheit komme es zu Veränderungen, weil Christen aus Afrika, Asien und Lateinamerika Führungspositionen übernähmen. Auch träten prägende Männer der evangelikalen Bewegung wie der bald 90-jährige US-Evangelist Billy Graham und der englische Theologe John Stott (87) allmählich ab.
Das ganze Evangelium der ganzen Welt
Die Lausanner Bewegung ist nach dem ersten Weltkongress benannt, zu dem Graham 1974 mehr als 2.700 führende Evangelikale aus 150 Ländern nach Lausanne (Schweiz) eingeladen hatte. 1989 fand in Manila (Philippinen) ein weiterer Weltkongress statt. Die Grundsatzerklärungen der Bewegung – die „Lausanner Verpflichtung” und das „Manifest von Manila” – haben weltweit Beachtung gefunden. Sie fordern die Kirchen zu Verkündigung und sozialem Handeln auf, um „das ganze Evangelium mit der ganzen Gemeinde der ganzen Welt” zu bringen. Mit dem Veranstaltungsort von Lausanne III – Kapstadt - soll an den Vater der neuzeitlichen Mission, den baptistischen Missionar William Carey (1761-1834), erinnert werden, der 1810 in Südafrika eine internationale Missionskonferenz abhalten wollte. 100 Jahre später fand in Edinburgh (Schottland) unter der Leitung von John R. Mott (1865-1955), dem Mitbegründer des Weltkirchenrats, die erste weltweite Missionskonferenz statt.
Evangelisation ist nicht genug
Menschen für Christus zu gewinnen, ist erst der Anfang und nicht die Erfüllung des biblischen Missionsauftrags. Das erklärte der Generalversammlung der Weltallianz der Vorsitzende des Bundes für Jüngerschaft (DNA), Bob Moffitt (Phoenix/US-Bundesstaat Arizona). Der Missionsauftrag spreche davon, Menschen zu Jüngern zu machen. Es gelte, sie Glaubensgehorsam zu lehren, so Moffitt. Nach seiner Ansicht wird bei vielen Christen zu wenig Lebensveränderung sichtbar: „Wir lehren sie nicht, das zu tun, was Jesus sagt.“
Wechsel bei der Kommission für Religionsfreiheit
Während der Generalversammlung der Allianz kam es zu einem Wechsel an der Spitze ihrer Kommission für Religionsfreiheit: Der finnische Pfarrer Johan Candelin (Helsinki) übergab den Stab an Pastor Godfrey Yogarajah (Colombo), Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Sri Lanka.