08.05.2008

Evangelikale hoffen auf Öffnung Birmas

Welt-Allianz kritisiert Militärregime: Unterdrückung der Religion

Evangelikale hoffen auf Öffnung Birmas

Welt-Allianz kritisiert Militärregime: Unterdrückung der Religion

 

R a n g u n (idea) – Hoffnung auf eine Öffnung Birmas nach dem verheerenden Tropensturm Nargis hat die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) zum Ausdruck gebracht. Die Militärjunta in Rangun, die das südostasiatische Land weitgehend abgeschottet hat, will angesichts der großen Not ausländische Hilfe für die Betroffenen zulassen. Allerdings sitzen noch viele humanitäre Helfer, darunter auch ein medizinisches Einsatzteam der christlichen Organisation humedica (Kaufbeuren), im benachbarten Thailand fest und warten auf Einreisegenehmigungen. Die Vereinten Nationen drängen die Militärregierung, angesichts des Notstands die Visa-Regelungen zu lockern. Der Tropensturm war am 3. Mai mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde über das Land gefegt und hat viele Gegenden verwüstet. Die Regierung gibt die Opferzahlen mit rund 22.000 an; andere Experten befürchten 100.000 Tote. 41.000 Menschen werden noch vermisst. Rund eine Million sind ohne Obdach.

WEA: Christen werden verfolgt

Die WEA-Kommission macht auf die schweren Menschenrechtsverletzungen durch die seit 1962 regierenden maoistischen Militärs aufmerksam. Das „gewalttätige“ und „korrupte“ Regime unterdrücke und verfolge ethnische Minderheiten, darunter auch Volksstämme wie die Karen, die stark christlich geprägt seien. Das Regime sehe religiöse Menschen als Bedrohung an. Aufgrund des brutalen Vorgehens gegen Minderheiten gebe es in Birma rund 540.000 Vertriebene. Etwa 200.000 Karen hielten sich in Flüchtlingslagern an der Grenze zu Thailand auf. Die meisten seien Christen. Von den 50 Millionen Einwohnern Birmas sind der WEA zufolge rund 70 Prozent Buddhisten, 8,7 Prozent Christen und 3,6 Prozent Muslime. Die WEA repräsentiert rund 420 Millionen Evangelikale weltweit.