04.07.2008

Christen beten für die islamische Welt

Ramadan 2008: gemeinsame Gebetsinitiative der Evangelischen Allianz in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Christen beten für die islamische Welt

Ramadan 2008: gemeinsame Gebetsinitiative der Evangelischen Allianz in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Um den 01. September herum beginnt für 1,3 Mrd. Muslime weltweit der Monat Ramadan, in dem jährlich im Gedenken an die Herabsendung des Korans gefastet wird. Genau zu bestimmen ist der Beginn des Ramadan im Voraus nicht; er richtet sich nach der Sichtung des Neumondes. Erst wenn die Mondsichel an bestimmten Orten der islamischen Welt – wie z. B. in Kairo – erkennbar ist, kann der Ramadan offiziell beginnen. Und auch das Ende des Fastenmonats ist nicht von vorneherein mit ganzer Sicherheit zu bestimmen, sondern hängt wiederum vom Erscheinen des Neumondes ab. 

Vom 01. bis 30. September 2008 wollen Christen in Deutschland, in Österreich und der Schweiz im Rahmen der Aktion „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ gemeinsam mit vielen Christen weltweit für Muslime beten. 

Das 30-tägige Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gehört zu den religiösen Pflichten der etwa 1,2 Milliarden Muslime. Während dieser Zeit konzentrieren sie sich auf das Studium des Korans, besuchen Moscheen und wenden sich besonders ihren Mitmenschen zu. 

Im Ramadan müssen alle Männer und Frauen ab der Pubertät 30 Tage lang während der Tageshelle auf Essen und Trinken, Parfüm, Zigaretten und Intimität verzichten. Muslime sollen besonders im Ramadan ihre Worte, ihr Verhalten und ihre körperlichen Bedürfnisse den Geboten des Islam unterwerfen, versöhnungsbereit und in ihrem Denken und Handeln auf Allah und das Studium des Korans ausgerichtet sein. Das Fasten gehört zu den „Fünf Säulen“ des Islam und damit zu den Grundlagen des Glaubens. Auch wer nicht die ganzen 30 Tage des Fastens einhält, wird vielleicht eine Woche oder die letzten Tage des Ramadan halten und anschließend mit seiner Familie das „Fest des Fastenbrechens“ (im Türkischen: das „Zuckerfest“) feiern. 

Auch in deutschsprachigen Ländern wird der Ramadan eingehalten, wo rund 3,5 Mio. Muslime leben. Die meisten von ihnen haben einen türkischen Hintergrund und sind heute oft Migranten der dritten Generation. Für die Nachfahren der Gastarbeiter der 60er Jahre hat, wie die neue Studie des Bundesinnenministeriums „Muslime in Deutschland“ eindrucksvoll zeigte, der Islam als Religion ungebrochen große Bedeutung. Rund 85% der Muslime in Deutschland bezeichnen sich als religiös oder sehr religiös – eine immens hohe Zahl. Fast 90% halten den Koran für das geoffenbarte Wort Gottes. Die weitere Befragung zeigte, dass das nicht nur theoretische Überzeugungen sind, sondern ein hoher Anteil der muslimischen Bevölkerung mindestens teilweise die Pflichtenlehre der Religion beachtet. Der Islam ist für die dritte Generation der Muslime in Deutschland – weitreichenden Säkularisierungsvermutungen der 80er und 90er Jahre zum Trotz – ein lebendiger und wichtiger Bestandteil ihres Lebens geblieben. 

Dies ist für Christen eine besondere Herausforderung zum Gespräch, zur Begegnung und zum Gebet, denn Christen und Muslime werden dauerhaft in Deutschland zusammen leben. Bisher sind Christen in Deutschland noch viel zu wenig auf Muslime zugegangen. 

Das Gebetsheft „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ will dazu ermutigen, Muslime und ihren Glauben besser kennen und verstehen zu lernen und für sie zu beten, da sie Jesus Christus zwar als Prophet verehren, ihn aber nicht als ihren Fürsprecher beim Vater, ihren Erlöser und Retter kennen. Die Gemeinde Jesu Christi in der islamischen Welt wächst und auch sie braucht unser Gebet. 

Ziel der Aktion „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ ist es, Christen zu Kontakten mit Muslimen zu ermutigen und ihnen den christlichen Glauben zu erläutern sowie auf die verfolgten Christen in islamischen Ländern aufmerksam zu machen. Die eigens für die Aktion bereitgestellten und als Kalender gestalteten Hefte enthalten viele Beispiele für gelungene Begegnungen zwischen Christen und Moslems, grundlegende Informationen zu islamischen Ländern und Völkern und Anregungen zum Gebet als Einzelner, als Familie oder als Gemeinde. 

Die Hefte können bei uns bestellt werden und stehen auch im Internet unter www.ead.de/gebet/30-tage-gebet/downloads.html zum Download bereit.