11.01.2008

Da sein, wo die Not am größten ist

Pressebericht zum Besuch des Schirmherrn des Kirchencenters Salzgitter am 11. Januar 2008<br />

Da sein, wo die Not am größten ist

Pressebericht zum Besuch des Schirmherrn des Kirchencenters Salzgitter am 11. Januar 2008

Schirmherr Hartmut Steeb besucht Kirchencenter Salzgitter – Christen engagieren sich für die Nöte ihrer Mitmenschen – Lebenshilfe mitten im Einkaufszentrum

Salzgitter/Stuttgart (11.01.08). Schirmherr Hartmut Steeb (Stuttgart), der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, überzeugte sich erstmals seit der Eröffnung im Oktober 2006 persönlich von der Arbeit des Kirchencenters Salzgitter. Im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Trägervereins, Edgar Hermann (Salzgitter), betonte Steeb die Bedeutung der sozial-missionarischen Arbeit, wie sie im Kirchencenter vorbildlich getan werde. „Wir brauchen Christen, die sich ganz praktisch um die Alltagsnöte und Sorgen der Menschen kümmern und ihnen konkret helfen. Wenn Sie das hier nicht ins Leben gerufen hätten, müssten wir es heute noch erfinden“, äußerte Steeb bei einer Tasse Kaffee anerkennend gegenüber den ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Neue Wege, Ideen und Mut seien nötig, „wenn wir Christen in unserer Gesellschaft etwas bewegen wollen“. Christlicher Glaube müsse sich vor Ort verorten, betonte der Generalsekretär und verwies darauf, dass vom nationalen Vorstand und Hauptausschuss der Deutschen Evangelischen Allianz Eigeninitiativen wie diese in den 1.100 Allianzgruppen in Deutschland gefördert werden. Christen müssten dort hingehen, wo die Not am größten ist und dürften nicht warten, bis die Menschen zu ihren Veranstaltungen kämen. Das KIC Salzgitter gehört zum Netzwerk Treffpunkt Kirchencenter, zu dem Stephan Mahnkopp, Urheber und Mitbegründer beider Einrichtungen in wismar und Salzgitter-Lebenstedt, im Jahr 2005 Hartmut Steeb bat, die Schirmherrschaft des Netzwerkes zu übernehmen. Angedacht ist, deutschlandweit in jeder Stadt, weitere Treffpunkt Kirchencenter zu errichten, die über das Netzwerk betreut und miteinander vernetzt sind.

„Wir verstehen uns als Basis für alle Christen in Salzgitter“, beschreibt Vereinsvorsitzender Hermann die Grundüberzeugung von Vorstand und Mitarbeitern. Wer erfahren habe, dass er von Gott angenommen und geliebt sei, könne Anderen wertschätzend begegnen und ihnen diese Liebe weiter geben. „Wir sind überzeugt, dass die Vermittlung christlicher Werte die negativen gesellschaftlichen Veränderungen in unserer Stadt umkehren kann“, so Hermann. Mit dieser inneren Haltung machen sich Verantwortlichen aber nicht nur Freunde. „Den einen sind wir zu wenig fromm, den anderen zu aktiv“, so Hermann. Dass die Arbeit notwendig ist, ist aber unstrittig. „Ich befürworte diese Arbeit, da wir hier ganz nahe an die Menschen herankommen. Das ist uns als Gemeinde selbst mit großen Veranstaltungen wie der Satteliten -Evangelisation ProChrist oder anderen Aktionen nicht so effektiv gelungen“, urteilt der Protokollführer der örtlichen Allianzgruppe Manfred Großmüller von der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) Salzgitter. Selbst in der katholischen Kirche wird das Angebot der Christen wohl wollend wahrgenommen.

Im Kirchencenter in den Blumentriften 13 bieten 20 ehrenamtliche Mitarbeiter seit 13. Oktober 2006 eine Hausaufgabenbetreuung für Schüler, Spielnachmittage für Kinder mit Migrationshintergrund, Frauenfrühstückstreffen und ein Kaffeetreffen an Markttagen. Zudem können die Räume von Firmen für Besprechungen, Präsentationen und kleinere Tagungen genutzt werden. Damit setzen die Christen unter anderem einen Wunsch von Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel um, der nach seiner Wahl im November 2006 betonte, er wolle Salzgitter bis zum Jahr 2015 zu einer der kinder- und familienfreundlichsten Städte Deutschlands entwickeln.

„Wir würden das Angebot gerne ausweiten, bräuchten dazu aber noch weitere Mitarbeiter“, bedauerte die Krankenschwester Tabea Müller (Lengede), der die Arbeit mit Senioren und Frauen am Herzen liegt. Sie träumt auch davon, „dass wir hier auch einmal einen Sozialarbeiter anstellen können, der als Ansprechpartner da ist und uns längere Öffnungszeiten ermöglicht“, so Müller. Ihr Mann Helmut als Kassier und ihr Vater Werner Barthel haben sich neben ihren übrigen Aufgaben in Familie und Gemeinde ebenfalls ganz in den Dienst gestellt. „Wir machen das gerne, weil es Sinn macht und wir uns darüber freuen, anderen Menschen helfen zu können“, so Müller über die Motivation der Familie. Theologiestudent Detlef Fehly aus Salzgitter, der das Kirchencenter unterstützt, findet es „klasse, dass hier viele Christen über die Gemeindegrenzen hinweg zusammen arbeiten“.

Für die stellvertretende Vorsitzende Irena Kurle (Lengede) bieten die Räume im Einkaufszentrum die Chance, „Leben in die Innenstadt hineinzubringen“. Die Sozialpädagogin sieht in der Arbeit eine große Chance, „Menschen einen Bezug zum christlichen Glauben zu vermitteln, den sie auf andere Weise kaum bekommen können“. Auch wenn sie in der Gründungsphase Bauchschmerzen gehabt habe, „ob wir das Projekt überhaupt bewältigen können“, sei sie heute glücklich, „dass wir es gewagt haben. Die Mühe hat sich gelohnt“, so Kurle, die sich als Mutter von zwei Kindern sehr bewusst in diesem sozial-missionarischen Projekt engagiert.

Im Trägerverein des Kirchencenter Salzgitter sind die Gemeinde Gottes, die landeskirchliche Gemeinschaft und die Elimgemeinde sowie 30 persönliche Mitglieder. Ermöglicht wird die Arbeit im Sinne der Evangelischen Allianz durch Spenden und die Unterstützung der örtlichen Werbegemeinschaft und des Vermieters. Zum Vorstand gehören der Vorsitzende Edgar Hermann (51), seine Stellvertreterin Irena Kurle (51), Protokollführerin Sigrun Brinschwitz (45) und Kassier Helmut Müller (54).

Fotos können angefordert werden.

Anmerkung: Das Urheberrecht an den Fotos und am Text liegt bei Holger Seitz, Freier Journalist, Postfach 6033, 72732 Reutlingen, [0170] 153 28 94, Mail: holger@seitz-family.de