09.08.2008
Scharfe Kritik an „Gender Mainstreaming“
„Gender“-Theorien erklären Unterschiede zwischen Mann und Frau für unwichtig
Scharfe Kritik an „Gender Mainstreaming“
„Gender“-Theorien erklären Unterschiede zwischen Mann und Frau für unwichtig
B a d B l a n k e n b u r g (idea) – Scharfe Kritik an der Ideologie des sogenannten „Gender Mainstreaming“ ist auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg laut geworden. Vertreter der Gender-Bewegung wollten die soziale Geschlechterrolle von Mann und Frau von allen biologisch-leiblichen Gegebenheiten abkoppeln. Dabei leugneten sie alle wesenhaften Unterschiede zwischen Mann und Frau. Dies widerspreche aber aller Erfahrung und der wissenschaftlichen Forschung, sagte die Leiterin des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft, die Ärztin Christl Vonholdt (Reichelsheim/Odenwald) in einem Seminar. Die Gender-Theorien werden auch von Teilen der evangelischen Kirche vertreten.
Gender-Theorie: Geschlechterrolle ist nur erlernt
Vonholdt zufolge behauptet die Gender-Bewegung, dass die soziale Geschlechterrolle von Mann und Frau lediglich erlernt und durch Erziehung frei veränderbar sei. Sie propagiere, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe, wobei Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität meist wie eigenständige Geschlechter behandelt würden. Von der Gesellschaft erwarteten die Vertreter dieser Theorie, dass sie alle sexuellen Lebensweisen als gleichberechtigt anerkenne. Das Vordringen der Gender-Bewegung zeigt sich laut Vonholdt etwa im Vorschlag von Bündnis90/Die Grünen für ein neues Transsexuellengesetz. Im vergangenen Jahr forderte die Partei, dass jeder, der mit seinem Geschlecht dauerhaft unzufrieden sei, ein anderes „gender“ wählen könne, ohne sich vorher einer Operation zum „Geschlechtswandel“ unterziehen zu müssen. Eine weitere Forderung der „Gender“-Bewegung sei, Männer zu verpflichten, dass sie sich zu 50 Prozent an der Erziehung von Kindern beteiligen. Vonholdt zufolge spricht nichts gegen eine intensivere Beteiligung von Vätern an der Kindererziehung. Eine „Quotengleichheit“ entspreche jedoch nicht den Begabungen der meisten Frauen und Männer.
Viele Menschen in ihrer Identität verunsichert
Nach Ansicht der Institutsleiterin findet die Gender-Ideologie Anklang, weil viele Menschen in ihrer Identität verunsichert seien. Die Forderungen würden aber weder der menschlichen Natur noch dem Wohl von Kindern gerecht. Stattdessen sollten Männer und Frauen in ihren Identitäten gestärkt werden, so die Ärztin. Das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft ist ein Arbeitszweig der ökumenischen Kommunität „Offensive Junger Christen“.