18.09.2007

Scharfe evangelikale Kritik an UN-Papier zum Islam

Kommission für Religionsfreiheit weist Vorwurf der „Islamophobie“ zurück<br />

Scharfe evangelikale Kritik an UN-Papier zum Islam

Kommission für Religionsfreiheit weist Vorwurf der „Islamophobie“ zurück

M a r k h a m (idea) – Scharfe Kritik an einem UN-Menschenrechtspapier zum Islam kommt aus der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz. Deren Forschungsleiterin, Elizabeth Kendal, setzt sich mit einem Ende August veröffentlichten Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung auseinander. Der aus dem Senegal stammende Politologe Doudou Diene behauptet, dass die „Verleumdung“ des Islam eine „Islamophobie“, also eine unbegründete Angst vor dem Islam, hervorbringe. Diese führe wiederum zur Unterdrückung muslimischer Rechte und treibe Muslime in den Extremismus. Deshalb sollten die internationalen Menschenrechtsabkommen neu interpretiert und umgeschrieben werden. Dem widerspricht Frau Kendal: „Meiner Meinung nach geht es im Kern nicht um eine Verleumdung des Islam oder eine grundlose Islamophobie, sondern um die Tatsache, dass die Diktatoren des Islam nach wie vor von einer Apostaphobie erfüllt und getrieben sind.“ Mit Apostaphobie ist die Angst vor einer Abkehr vom Islam gemeint; in vielen vom islamischen Religionsgesetz geprägten Gesellschaften steht der Religionswechsel von Muslimen als „Abfall vom Islam“ unter Todesstrafe. Wie Frau Kendal in einem Rundbrief weiter schreibt, störe die durch die Globalisierung und neue Informationstechnologien geschaffene weltweite Offenheit die „religiösen Diktatoren der unfreien Welt“ und treibe sie in eine Apostaphobie. Ihre Furcht vor dem Verlust von Anhängern sei allerdings nicht unberechtigt angesichts der oft gewaltsamen Unterdrückung und dem Vorenthalten von Grundrechten. Frau Kendal fordert, dass die UN-Menschenrechtskommission den Begriff „Apostaphobie“ in ihr Vokabular aufnimmt und dagegen ankämpft, indem sie die Menschenrechte einschließlich der Religionsfreiheit schütze. Auf keinen Fall dürfe die Staatengemeinschaft die Menschenrechtsabkommen verändern, um „religiöse Diktatoren vor der Religionsfreiheit zu schützen“. Die Weltweite Evangelische Allianz mit Sitz in Markham (Kanada) repräsentiert etwa 420 Millionen Evangelikale in 128 Staaten.