19.10.2007

Europäische Evangelische Allianz: Keine Angst vor dem Islam

Aufgabe der Evangelikalen: Das Evangelium jenen bringen, die Jesus nicht kennen<br />

Europäische Evangelische Allianz: Keine Angst vor dem Islam

Aufgabe der Evangelikalen: Das Evangelium jenen bringen, die Jesus nicht kennen

C h a l k i s (idea) – Gegen eine zu große Angst vor dem Islam in Europa hat sich der Generalsekretär der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA), Gordon Showell-Rogers (London), ausgesprochen. Der Bevölkerungsanteil der Muslime in der EU – mit Ausnahme der Türkei, Bosnien-Herzegowina und anderen Ländern, die sich um Aufnahme in die Gemeinschaft bemühen – betrage rund 4,6 Prozent, sagte Showell-Rogers bei der Jahrestagung der EEA. Sie fand vom 16. bis 20. Oktober auf der griechischen Insel Euböa statt. Zwar wachse der radikale und gewaltbereite Flügel des Islam auch in Europa, so Showell-Rogers, aber gleichzeitig wirke sich der europäische Säkularismus auch auf Muslime aus. Christen sollten sich ins Bewusstsein rufen, dass Christus größer sei als die größten Weltreligionen. Die gute Nachricht von Christus habe die Kraft, Europa zu verändern, und die Evangelische Allianz habe die Aufgabe, jenen das Evangelium zu bringen, die noch ohne Jesus leben. Statt ängstlich auf Muslime zu schauen oder sie gar zu dämonisieren, sollten Evangelikale das große Potential zur Evangelisation erkennen und nutzen. Gleichzeitig sollten sie für die bedrängten christlichen Minderheiten in Ländern wie Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kasachstan und der Türkei beten.

Nach Massaker: Türkische Christen unter Schock

Zekai Tanyar von der Türkischen Evangelischen Allianz richtete einen dringenden Appell an die Evangelikalen Europas, Fürbitte für die christliche Minderheit in seinem Land zu leisten. Nach dem Massaker an drei Evangelikalen in der südosttürkischen Stadt Malatya im April habe sich eine Atmosphäre der Ermüdung über die Minderheit gesenkt. Die Bluttat radikaler Muslime, der drei Mitarbeiter des christlichen Verlags Zirve – der Deutsche Tilmann Geske und die Türken Necati Aydin und Ugur Yuksel – zum Opfer fielen, habe den Christen einen Schock versetzt, so Tanyar. Er kannte die Opfer persönlich, die von fünf radikalen Muslimen erst gefoltert und dann umgebracht worden waren. Als Folge des Verbrechens hätten einige Christen Malatya verlassen, andere gingen nicht mehr zu ihrer Gemeinde. Tanyar betonte, dass die Christen keine Rachegefühle hegten: „Wir sind traurig, aber nicht hasserfüllt.“. Die Witwe des ermordeten Deutschen Susanne Geske, hat den Tätern vergeben und lebt mit ihren drei Kindern weiter in der Türkei. Die rund 120 Teilnehmer der EEA-Tagung beteten für die Angehörigen der Opfer und für alle Christen in der Türkei. Die EEA repräsentiert rund zehn Millionen Evangelikale in 35 Mitglieds-Allianzen.