11.10.2007
Neuer Freikirchen-Beauftragter in Berlin eingeführt
Peter Jörgensen tritt die Nachfolge von Dietmar Lütz an<br />
Neuer Freikirchen-Beauftragter in Berlin eingeführt
Peter Jörgensen tritt die Nachfolge von Dietmar Lütz an
B e r l i n (idea) – Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat einen neuen Beauftragten am Sitz der Bundesregierung. Der Baptistenpastor Peter Jörgensen wurde am 10. Oktober als Nachfolger von Dietmar Lütz (beide Berlin) in sein Amt eingeführt. Als VEF-Beauftragter wird der 44-Jährige die Interessen von 14 Freikirchen mit zusammen rund 260.000 Mitgliedern vertreten. Wie Jörgensen sagte, könnten sich auch Politiker jederzeit mit Themen, die sie bewegen, an ihn wenden. Er werde ihre Anliegen an die freikirchlichen Gemeinden in den jeweiligen Wahlkreisen weiterleiten, damit dafür gebetet werde. Der gebürtige Schleswiger studierte nach einer Bankausbildung Theologie in Hamburg. Von 1993 bis 2002 war er Landesjugendpastor im Gemeindejugendwerk Norddeutschland. Seit 2003 ist er Gemeindepastor in Berlin-Wedding, wo er weiterhin hauptamtlich tätig sein wird. Jörgensen ist verheiratet und Vater von fünf Kindern.
Mit dem Evangelium die Hauptstadt „aufmischen“
VEF-Präsident Siegfried Großmann (Seesen) nannte es ein Kernanliegen der Freikirchen, sich gesellschaftlich einzubringen. Zum biblischen Auftrag, dass der Mensch über die Schöpfung herrschen solle, gehöre auch die Zuwendung zu benachteiligten Menschen. „Deshalb setzen wir uns auch so sehr für soziale Gerechtigkeit ein“, sagte Großmann. Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Peter Strauch (Witten), grüßte Jörgensen in Namen der Deutschen Evangelischen Allianz. Er ermutigte ihn, sich mit dem Evangelium „einzumischen, mitzumischen und etwas aufzumischen“.
Freikirchen bereichern Gesellschaft
Michael Frese vom Kirchenreferat des Bundesinnenministeriums bezeichnete die Freikirchen als eine Bereicherung für die Gesellschaft – nicht zuletzt deshalb, weil sie den Zusammenhang von Mission und sozialem Engagement besonders betonten. Auch wenn die Freikirchler eine vergleichsweise „kleine Schar“ seien, so könnten sie doch das Salz der Erde sein. „Das beständige Eintreten für christliche Werte in der Gesellschaft ist nicht nur nützlich, sondern heilsam und hat keinesfalls etwas mit Fundamentalismus zu tun“, so Frese. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach dankte Jörgensen für das Angebot, für Menschen in politischer Verantwortung zu beten. Sie sei auch sehr interessiert an einem regen Austausch zum Thema soziale Gerechtigkeit. Grußworte sprachen ferner der stellvertretende Bevollmächtigte des Rates der EKD in Berlin, David Gill, sowie Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden und des muslimischen Interkulturellen Zentrums für Dialog und Bildung in Berlin.