04.10.2007
Evangelikale verurteilen brutale Unterdrückung in Birma
Asiatische Evangelische Allianz: Den Weg frei machen für Demokratie<br />
Evangelikale verurteilen brutale Unterdrückung in Birma
Asiatische Evangelische Allianz: Den Weg frei machen für Demokratie
R a n g u n (idea) – Die Asiatische Evangelische Allianz hat das brutale Vorgehen des Militärregimes in Birma gegen unbewaffnete Demonstranten verurteilt und ein sofortiges Ende der „blutigen Unterdrückung“ gefordert. Die in 16 asiatischen Ländern vertretene Dachorganisation zeigt sich entsetzt über die Unterdrückung friedlicher Demonstrationen und Razzien in buddhistischen Klöstern. Die Allianz trauere mit den Hinterbliebenen der Opfer und stehe an der Seite der Inhaftierten, die wegen ihrer Teilnahme an den Kundgebungen eingesperrt sind. Die internationale Staatengemeinschaft, insbesondere der südostasiatische Zusammenschluss ASEAN, müsse größere Anstrengungen unternehmen, um die Gewalt in Birma zu beenden. Die Staaten sollten die Militärregierung bewegen, den Weg zu einem friedlichen Übergang zur Demokratie freizumachen. Birma stehe an einem Wendepunkt, heißt es in einer Erklärung der Allianz. Als Generalsekretär amtiert der Theologe Godfrey Yogarajah (Dehiwala/Sri Lanka).
„Konzentrationslager“ in Technischer Hochschule
Seit Ende September gehen in Rangun und anderen Städten Birmas Tausende Menschen, vor allem buddhistische Mönche, aus Protest gegen das Regime auf die Straße. Sicherheitskräfte schritten nicht nur mit Tränengas und Schlagstöcken ein, sondern schossen auch auf Demonstranten. Nach offiziellen Angaben kamen etwa 20 Menschen ums Leben, jedoch geht Beobachtern zufolge die Zahl der Todesopfer in die Hunderte. Tausende sollen festgenommen worden sein. So ist nach Angaben der Londoner Zeitung „The Times“ die Technische Hochschule in Rangun vorübergehend zu einem „Konzentrationslager“ für 1.700 Demonstranten umfunktioniert worden. Insgesamt seien etwa 1.000 Mönche und 3.000 säkulare Demonstranten verhaftet worden.
Junta geht gegen christliche Minderheit vor
Seit 1988 hat die von General Than Shwe geführte Junta, die als „Rat für Frieden und Entwicklung“ firmiert, Birma im Griff. Das sozialistische Regime ist auch berüchtigt für die Unterdrückung der Religionsfreiheit. Von den 50 Millionen Einwohnern Birmas sind 87 Prozent Buddhisten, 5,6 Prozent Christen und 3,6 Prozent Muslime. Der Rest gehört meist Stammesreligionen an. Christliche Menschenrechtsorganisationen haben mehrfach das brutale Vorgehen gegen christliche Minderheiten gerügt. Vor einem Jahr schon rief die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz zum Gebet für Birma auf. Die Militärjunta verfolge alle, die ihre Macht in Frage stellen. Die Armee sei berüchtigt für Mord, Enthauptung, Verstümmelung und Vergewaltigung. Der Kommission zufolge genießen nur wenige staatlich anerkannte Kirchen begrenzte Religionsfreiheit. Die öffentliche Verkündigung, die Verbreitung christlicher Literatur sowie der Bau und Unterhalt von Kirchengebäuden unterlägen Einschränkungen und der Zensur. Die Kirchen stünden unter Überwachung. Christen würden auch wegen ihrer Zugehörigkeit zu ethnischen Minderheiten diskriminiert, etwa zu den Volksstämmen der Kachin, Tschin und Naga.