29.11.2007

Konservativer politischer Islam hindert Integration

Evangelikaler Islam-Arbeitskreis warnt vor Gefährdung der Demokratie

Konservativer politischer Islam hindert Integration

Evangelikaler Islam-Arbeitskreis warnt vor Gefährdung der Demokratie

 

W e t z l a r (idea) – Der konservative, organisierte und politische Islam erschwert die Integration ausländischer Mitbürger. Er akzeptiert auf Dauer keine freiheitlich-demokratische Grundordnung und fördert stattdessen den Aufbau von Parallel- und Gegengesellschaften. Das stellte der Arbeitskreis für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz bei seiner Jahrestagung am 28. November in Wetzlar fest. Er sieht im klassischen Islam eine Ideologie, die durch Einklagen der Religionsfreiheit in Deutschland islamisch verbriefte Sonderrechte erzielen und langfristig die Religionsfreiheit für Nichtmuslime einschränken wolle. Die demokratischen Spielregeln würden benutzt, um die Demokratie zu überwinden. Zur Verbreitung des islamistischen Gedankengutes trage die weltweite Vernetzung von Informationsanbietern und Medien bei. Nach Ansicht des evangelikalen Arbeitskreises kann es ohne die Bereitschaft, sich im Gastland sprachlich und gesellschaftlich anzupassen, keine Integration geben. Dazu gehörten ein klares Bekenntnis zum Grundgesetz und eine uneingeschränkte Bejahung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie die volle Anerkennung der Gleichstellung von Mann und Frau, des staatlichen Gewaltmonopols, der Trennung von Staat und religiösen Institutionen und der universalen Menschenrechte. Ein wichtiger Bestandteil sei die Freiheit, den Glauben bezeugen, wechseln und kritisch hinterfragen zu dürfen oder auch keinen Glauben zu haben. Es sei unannehmbar, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in der islamischen Welt nicht uneingeschränkt gelte. Dort würden Menschen, die ihren Glauben wechseln, häufig bedroht, verfolgt und umgebracht. Diese Aspekte müssten im Dialog mit islamischen Verbänden „mit Mut zur Wahrheit“ angesprochen werden.

Kompetenz von Christen aus islamischen Ländern nutzen

An die Christen appelliert der Arbeitskreis, der zunehmenden Islamisierung der westlichen Welt entgegenzutreten. Die kirchliche Erwachsenenbildung müsse Kirchenmitglieder befähigen, ihren Glauben einladend und überzeugend gegenüber Muslimen zu bezeugen. Die Gemeinden sollten zu mehr missionarischen Aktionen ermutigt werden, zumal es unter Moslems auch Interesse am christlichen Glauben gebe. Die Kompetenz von Christen aus dem islamischen Sprach- und Kulturkreis sollte stärker genutzt werden. Man könne von ihren Erfahrungen lernen und solle sie unterstützen und ermutigen, in Deutschland heimisch zu werden. Vorsitzender des Islam-Arbeitskreises ist der württembergische Kirchenrat i.R. Albrecht Hauser (Korntal bei Stuttgart).