26.07.2007
Islamischer Verband: Evangelikale sind eine Gefahr
K ö l n / K o r n t a l (idea) – Der Dialogbeauftragte der Türkisch- islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Bekir Alboga (Mannheim), hat die evangelikale Bewegung verbal scharf angegriffen.
Die 1,5 Millionen „evangelikalischen Fundamentalisten in Deutschland“ seien eine Gefahr, sagte er in einer Sendung des Deutschlandfunks in Köln (9. Juli). Er rief dazu auf, „alle Fundamentalisten, alle Extremisten gemeinsam“ zu bekämpfen.
Bereits Ende vergangenen Jahres hatte Alboga in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger Stimmung gegen die Evangelikalen gemacht.
Ihm mache deren Entwicklung Sorge: „Sie hetzen gegen Muslime mit schlimmsten Verleumdungen. Ich habe Angst vor diesen Leuten und ihrem Fundamentalismus.“ Alboga hatte beim jüngsten Deutschen Evangelischen Kirchentag in einer Reihe von Veranstaltungen mitgewirkt. Die DITIB repräsentiert knapp 120.000 der 3,3 Millionen Muslime in Deutschland. Der Verband will in Köln eine umstrittene Großmoschee errichten.
In islamischen Schriften Aufrufe zu Hass und Gewalt Der Vorsitzende des Arbeitskreises Islam der Deutschen Evangelischen Allianz, Kirchenrat i.R. Albrecht Hauser (Korntal bei Stuttgart), bezeichnete die Vorwürfe Albogas als „grotesk“. Alboga verstehe es, vom eigentlichen Problem islamisch legitimierter Gewalt abzulenken.
Hauser: „Wenn Christen sich an Jesus Christus und seinem Wort orientieren, werden sie nicht zur Gewalt, sondern zur Nächstenliebe ermutigt.“ Dagegen finde man im Koran und den Aussagen des Propheten Mohammed zahlreiche Stellen, die nach islamischem Verständnis auch heute noch zu Gewalt und Hass gegen Andersgläubige aufstachelten.
Hauser nahm auch zu einem Interview Albogas mit der Kölnischen Rundschau vom 27. Juli Stellung. Mit der Aussage „Unser Vertrag ist das Grundgesetz“ habe Alboga sein zutiefst islamisches Denken verdeutlicht. Denn ein Vertrag könne nach islamischer Vorstellung bei entsprechender Stärke des Islam und wenn es ihm dienlich sei auch gebrochen oder geändert werden. Nach Ansicht Hausers ist es höchste Zeit, die Doppeldeutigkeit der Wortwahl islamischer Gesprächspartner kritischer zu hinterfragen.