23.12.2007
„Antichristliche Schlagseite“ türkischer Ermittler
Evangelische Allianz: Veröffentlichte Namen von Christen führten zu Morddrohungen
„Antichristliche Schlagseite“ türkischer Ermittler
Evangelische Allianz: Veröffentlichte Namen von Christen führten zu Morddrohungen
B e r l i n / M a l a t y a (idea) – Die Ermittlungen türkischer Behörden gegen die Mörder der drei ermordeten Christen von Malatya lassen eine „antichristliche Schlagseite“ erkennen. Diesen Vorwurf hat der Direktor des internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), erhoben. Die Ermittlungskräfte hätten in Rathäusern und an anderen öffentlichen Orten im Raum Malatya die Namen aller freikirchlichen Christen offengelegt, die mit den Ermordeten bekannt waren. „Viele wurden daraufhin von Vermietern an die Luft gesetzt. Andere wurden mit dem Tode bedroht“, sagte Schirrmacher in einem am 22. Dezember veröffentlichten Interview mit „Welt Online“ (Berlin). Am 18. April hatten fünf muslimische Nationalisten den Deutschen Tilmann Geske sowie die Türken Necati Aydin und Ugur Yuksel im osttürkischen Malatya gefoltert und ermordet. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter im Alter von 19 und 20 Jahren hatte am 23. November begonnen. Nach viereinhalbstündiger Verhandlung vertagte das Gericht den Prozess auf den 14. Januar. Wie Schirrmacher in dem Interview weiter sagte, steigen die Übergriffe auf Christen in vielen Ländern Afrikas und Asiens zu Weihnachten erfahrungsgemäß an. Die Gewalt gehe von militanten Buddhisten, Hindus und Moslems aus. Nach Angaben des Institutsleiters sind rund 75 Prozent aller aus religiösen Gründen Verfolgten Christen. Mindestens 200 Millionen Anhänger Jesu Christi litten unter Verfolgungen.