12.08.2007
Im Irak soll eine Evangelische Allianz entstehen
Weltallianz-Direktor: Evangelikale schließen sich zusammen
Im Irak soll eine Evangelische Allianz entstehen
Weltallianz-Direktor: Evangelikale schließen sich zusammen
W a s h i n g t o n (idea) – Im Irak soll eine Evangelische Allianz entstehen. Man wolle die Pläne binnen eines Jahres verwirklichen, aber angesichts der labilen Lage im Land könne man nicht sicher sein, dass dieses Ziel zu erreichen sei. Das erklärte der Internationale Direktor der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Geoff Tunnicliffe (Markham/Kanada), gegenüber der US-amerikanischen Zeitung Christian Post (Washington). Bereits seit einem Jahr bemühe sich die Allianz um einen Zusammenschluss der Evangelikalen im Irak. Angesichts des enormen Drucks, der auf der kleinen Minderheit laste, sei es außerordentlich wichtig, eine gemeinsame Repräsentanz zu haben. Aufgrund terroristischer Anschläge seien Christen gezwungen, etwa aus Bagdad in die kurdischen Gebiete im Norden des Landes zu fliehen. Dort wüchsen die Gemeinden, nicht zuletzt auch, weil sie sich um die Nöte und Bedürfnisse ihrer Mitmenschen kümmerten, sagte Tunnicliffe. Ein Zusammenschluss könne ihnen helfen, das Gemeindewachstum effektiv zu begleiten und über Kirchengrenzen hinweg mit einer Stimme zu sprechen. Die Verbindung mit der Weltallianz helfe gerade kleinen evangelikalen Gemeinschaften, selbstbewusst gegenüber den Behörden aufzutreten. Denn es zeige, dass sie keine Sekte seien, sondern zur weltweiten Christenheit gehörten. Die WEA, die annähernd 430 Millionen Evangelikale in 127 Ländern repräsentiert, will den Evangelikalen im Irak auch eine Stimme geben, indem sie weiterhin auf Repressionen und Verfolgung aufmerksam macht, so Tunnicliffe. Von den 26 Millionen Irakern sind 97 Prozent Muslime und etwa 2,7 Prozent Christen. Ihre Zahl ist nach dem letzten Irak-Krieg durch Flucht vor Gewalt und Terrorismus stark zurückgegangen. Allein die größte Kirche, die mit dem Vatikan verbundene chaldäische, ist nach Schätzungen von 1,5 Millionen Mitgliedern auf rund 500.000 geschrumpft. Der Syrisch-Katholischen Kirche gehören etwa 80.000 Iraker an. Die übrigen Christen sind Orthodoxe und Protestanten.