20.04.2007
Evangelikale kritisieren islamisches „Wort zum Freitag“
Erster Beitrag im SWR-Internet verhöhnt ermordete Christen
Evangelikale kritisieren islamisches „Wort zum Freitag“
Erster Beitrag im SWR-Internet verhöhnt ermordete Christen
B a d e n – B a d e n / K o r n t a l (idea) – Mit scharfer Kritik haben evangelikale Islam-Experten auf das „Islamische Wort zum Freitag“ reagiert, das der Südwestrundfunk (SWR) am 20. April erstmals im Internet ausstrahlte. In dem vierminütigen Beitrag beschreibt der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek (Alsdorf bei Aachen), „Barmherzigkeit und Gnade als Gottes oberstes Prinzip“. Wie Gottes Barmherzigkeit gegenüber den Menschen grenzenlos sei, so sollten auch Moslems gegenüber allen Menschen barmherzig sein. Die aus der Barmherzigkeit Gottes entspringende Kraft des Verzeihens sei stärker als die des Hasses und der Zerstörung und solle sich auch in Extremfällen zeigen, etwa im Blick auf die Begnadigung ehemaliger RAF-Terroristen. Der Pressesprecher der Evangelischen Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Baden, Pfarrer Martin Kugele (Bretten bei Karlsruhe), äußerte sich empört. Die Sendung verhöhne die in der Türkei und anderswo ermordeten Christen. Nach Ansicht des Vorsitzenden des Islam-Arbeitskreises der Deutschen Evangelischen Allianz, Kirchenrat i.R. Albrecht Hauser (Korntal bei Stuttgart), schildert Mazyek in dem Beitrag ein „Wunschbild, das mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat“. Die Ermordung von Christen in der Türkei und auf den Philippinen spreche eine deutliche Sprache. Das Wesen einer Religion zeige sich nicht da, wo sie als Minderheit um mehr Anerkennung ringe, sondern an ihrem Umgang mit Minderheiten in Ländern, in denen sie die Mehrheit stelle. Feindesliebe sei im Islam unbekannt, so Hauser gegenüber idea. Der Zentralrat der Muslime hat rund 12.000 Mitglieder und vertritt damit knapp 0,4 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime.