03.10.2006

Österreich: Evangelikale reagieren gelassen auf Wahlausgang

Evangelische Allianz: Beten, dass sich Politik am biblischen Menschenbild orientiert<br />

Österreich: Evangelikale reagieren gelassen auf Wahlausgang

Evangelische Allianz: Beten, dass sich Politik am biblischen Menschenbild orientiert

B ü r m o o s (idea) – Dem voraussichtlichen Regierungswechsel in Österreich sieht die dortige Evangelische Allianz mit „großer Gelassenheit“ entgegen. Bei der Nationalratswahl am 1. Oktober bekam die bisherige oppositionelle Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) 35,7 Prozent der Stimmen, die bisher regierende Österreichische Volkspartei (ÖVP) 34,2 Prozent. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis werden drei weitere Parteien in das Parlament einziehen: die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ/11,2 Prozent), Grüne (10,5 Prozent) und das Bündnis Zukunft Österreich (4,2 Prozent). Wahlbeobachter erwarten eine große Koalition. In ethischen Fragen unterscheiden sich die beiden großen Parteien teilweise beträchtlich. So ist für die ÖVP die Ehe eine besonders schutz- und förderungswürdige Institution. Hingegen will die SPÖ die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften durchsetzen. Nach Ansicht von Allianz-Generalsekretär Christoph Grötzinger (Bürmoos bei Salzburg) lässt sich noch nicht absehen, welche Position sich bei den Koalitionsverhandlungen durchsetzen wird. Christen sollten für die neue Regierung beten, damit sich die Politik am biblischen Menschenbild orientiere, so Grötzinger gegenüber idea. Die österreichische Allianz repräsentiert etwa 15.000 Evangelikale. Von den 8,1 Millionen Einwohnern Österreich sind 72 Prozent Katholiken, 4,3 Prozent Muslime und vier Prozent evangelische Kirchenmitglieder. Die Freikirchen stellen 0,2 Prozent. Rund 15.000 Österreicher sind Juden. Der Rest ist konfessionslos.