05.11.2006
Bosnien-Herzegowina: Religiöse Minderheiten bedroht
Weltweite Evangelische Allianz warnt vor Radikalisierung des Islam <br />
Bosnien-Herzegowina: Religiöse Minderheiten bedroht
Weltweite Evangelische Allianz warnt vor Radikalisierung des Islam
S a r a j e v o (idea) – Während Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) den Abzug von Bundeswehrsoldaten aus Bosnien erwägt, warnt die Weltweite Evangelische Allianz vor zunehmenden ethnisch-religiösen Spannungen in dem Balkanland. Insbesondere drohe eine Islamisierung, teilt die Kommission für Religionsfreiheit mit. Von den 4,1 Millionen Einwohnern Bosnien-Herzegowinas sind 48 Prozent überwiegend muslimische Bosniaken, 37 Prozent orthodoxe Serben und 14 Prozent meist katholische Kroaten. 40 Prozent der Bevölkerung sind Muslime, 31 Prozent Serbisch-Orthodoxe und 15 Prozent Katholiken. Protestanten bilden eine kleine Minderheit. Der Weltallianz zufolge ist der Friede in dem Balkanland äußerst brüchig. Alle religiösen Minderheiten hätten mit wachsender Diskriminierung bis hin zur Verfolgung zu rechnen. Die Hauptstadt Sarajewo sei die einzige Stadt des Landes, in der Protestanten ohne Schwierigkeiten Baugenehmigungen erhalten könnten. In den kroatischen Gegenden und in der serbischen Teilrepublik Srpska sei dies nur eingeschränkt und mit Behinderungen möglich. Der islamische Extremismus breite sich vor allem unter jungen Bosniaken aus. Staaten wie Iran und Saudi-Arabien investierten stark in den Wiederaufbau und die Modernisierung von Moscheen. Gleichzeitig würden islamische Lehrer ausgesandt, die den jungen Leuten ihre Sicht des Islam beibrächten. Frieden, Religionsfreiheit und Sicherheit für alle, ungeachtet der Volkszugehörigkeit dun Religion, könne nur durch einen langwierigen und geduldigen internationalen Prozess der Wahrheit und Versöhnung erzielt werden, so die Kommission der Weltallianz. Die Bundeswehr stellt etwa 850 der insgesamt 7.000 Soldaten, die im Rahmen der militärischen Operation der Europäischen Union die Lage in dem Balkanland sichern.