21.06.2006

Deutsche Evangelische Allianz und Katholische Kirche gegen ein Recht auf Abtreibung

Kardinal: "amnesty international" disqualifiziert sich als Verteidiger der Menschenrechte<br />

Deutsche Evangelische Allianz und Katholische Kirche gegen ein Recht auf Abtreibung

Kardinal: "amnesty international" disqualifiziert sich als Verteidiger der Menschenrechte

S i n g a p u r (idea) – Die römisch-katholische Kirche geht auf Distanz zur Menschenrechtsorganisation „amnesty international“ (ai). Ein Kurienkardinal kritisierte in Singapur Bestrebungen innerhalb von ai, die neutrale Haltung gegenüber Abtreibung aufzugeben und Frauen „reproduktive Rechte“ einzuräumen. „Damit disqualifizieren sie sich als Verteidiger der Menschenrechte“, sagte Kardinal Renato Martino, Vorsitzender eines Vatikanausschusses für Frieden und Gerechtigkeit sowie für Migranten. ai wurde 1961 von dem katholischen Rechtsanwalt Peter Benenson gegründet.

amnesty hat mit Mitgliederbefragung begonnen

Auch die Deutsche Evangelische Allianz hat die Menschenrechtsorganisation daran erinnert, daß sie die Rechte Ungeborener nicht beschneiden, sondern schützen sollte. Ein Recht auf Abtreibung sei mit dem Menschenrecht auf Leben nicht vereinbar. ai-Sprecher James Dyson sagte in London: „Unter unseren Mitgliedern gibt es eine Diskussion, aber es gibt keine Entscheidung. Bis dahin könnten noch mehrere Jahre vergehen.“ Die Menschenrechtsorganisation hat damit begonnen, ihre weltweit zwei Millionen Mitglieder zu befragen, ob sie künftig auf Staaten einwirken soll, Abtreibung nicht mehr als Verbrechen zu ahnden.

UN soll Recht auf legale Abtreibung anerkennen

Seit 2000 unterstützt ai bereits Gruppen, die die Vereinten Nationen dazu bewegen wollen, das Recht auf legale Abtreibung in die Erklärung der Rechte der Frauen aufzunehmen. Die Menschenrechtsorganisation beschuldigt ihrerseits den Vatikan, eine „unheilige Allianz“ mit einigen muslimischen und Entwicklungsländern einzugehen, die das Recht auf Abtreibung international ächten wollen.