15.06.2005
Evangelikale rufen zum Gebet für Iraner auf
Menschenrechtler: Präsidentschaftswahl ist eine „Farce“<br />
T e h e r a n (idea) – Zum Gebet für die iranische Bevölkerung, die am 17. Juni einen neuen Präsidenten wählt, hat die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz aufgerufen. „Möge der lebendige Gott ihre Herzen mit Sehnsucht nach wahrer Freiheit und Gleichheit füllen und mit dem Mut, danach zu streben“, heißt es in einem Aufruf der Allianzkommission. Der Dachverband von rund 400 Millionen Evangelikalen in 123 Ländern macht darauf aufmerksam, daß nur wenige Reformkandidaten vom islamischen Wächterrat als Bewerber zugelassen wurden. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (Frankfurt am Main) bezeichnet die Präsidentschaftswahl als Farce. Es handele sich auf keinen Fall um eine freie Wahl. Seit 1979 ist der Iran eine Islamische Republik. Als Staatspräsident amtiert seit 1989 Ayatollah Sayed Ali Khamenei.
„Abertausende lernen Jesus kennen“
Unter den 66 Millionen Einwohnern, von denen nach offiziellen Angaben 99 Prozent Muslime sind, wächst nach Angaben christlicher Experten der geistliche Hunger. Immer mehr desillusionierte Muslime seien von der christlichen Botschaft fasziniert, schreibt der US-amerikanische Evangelist Sammy Tippit. „Buchstäblich Abertausende lernen Jesus Christus kennen.“ Allerdings stünden ihnen zur Vertiefung ihres Glaubens kaum andere Möglichkeiten als christliches Radio und Satellitenfernsehen zur Verfügung. Weil sie wegen „Abfalls“ vom Islam ins Gefängnis gesteckt oder getötet werden könnten, gingen die jungen iranischen Christen ein hohes Glaubensrisiko ein. Sie brauchten das Gebet um Weisheit und Gottvertrauen.