28.09.2004
Was bedeutet die Globalisierung für Mission und Evangelisation?
Internationales evangelikales Forum bringt Verantwortungsträger aus 130 Ländern zusammen
Was bedeutet die Globalisierung für Mission und Evangelisation?
Internationales evangelikales Forum bringt Verantwortungsträger aus 130 Ländern zusammen
P a t t a y a (idea) – Mit den weltweiten Herausforderungen für Mission und Evangelisation, etwa den Auswirkungen der Globalisierung auf die Verbreitung des Glaubens, beschäftigt sich das internationale „Forum für Weltevangelisation“, das am 29. September in Pattaya (Thailand) begonnen hat. Der Kongreß unter dem Motto „Eine neue Vision - Ein neues Herz - Ein erneuerter Ruf“ wird von der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation in Kooperation mit dem „Runden Tisch für Mission“ veranstaltet. An sieben Tagen tauschen über 1.600 Verantwortungsträger aus Kirchen, Verbänden, Missionsgesellschaften, Gemeinden und christlichen Organisationen in 130 Ländern ihre Erfahrungen aus. 51 Prozent der Teilnehmer stammen aus Asien, Afrika, Osteuropa und Lateinamerika, der Rest aus Westeuropa, Nordamerika, Australien und Neuseeland. Mit 419 Teilnehmern stellen die Vereinigten Staaten die größte Gruppe, gefolgt von Indien (133), Nigeria (114) und Australien (105). Aus Deutschland und der Schweiz nehmen rund 70 Personen am Forum teil; ein Hauptredner ist der Rektor des Tübinger Albrecht-Bengel-Studienhauses und Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Rolf Hille. Neben der Globalisierung zählen das rapide Wachstum der muslimischen Bevölkerung und der Niedergang christlicher Werte in westlichen Ländern zu den größten Herausforderung für Mission, sagte der Vorsitzende des Forums, der US-amerikanische Theologe Roger Parrott (Jackson), gegenüber idea. Er betonte, daß das Forum nicht als Wiederholung der Weltkongresse von 1974 in Lausanne (Schweiz) und 1989 in Manila (Philippinen) mit ihren Grundsätzerklärungen zu Mission und Evangelisation zu verstehen sei. Vielmehr konzentriere man sich in Pattaya auf die praktische Umsetzung und den internationalen Erfahrungsaustausch. „Wir wollen praktische Antworten auf konkrete Fragen“, so Parrott. In Gruppen von 30 bis 70 Personen behandeln die Teilnehmer die Themenbereiche „Die ganze Welt“, „Die ganze Kirche“ und „Das ganze Evangelium“. Dabei geht es ebenso um das Glaubenszeugnis unter Muslimen wie etwa um Evangelisation unter Jugendlichen. Dem Kongreß ging ein monatelanger Meinungsaustausch via Internet und E-Mail voraus.
„Lausanne“ und Weltallianz: Gemeinsam bei Evangelisation voranschreiten
Der Vorsitzende des Lausanner Bewegung für Welt-Evangelisation, der US-amerikanische Theologe Paul Cedar (Minneapolis) nannte das Forum eine „großartige Möglichkeit, voneinander zu lernen, Visionen zu teilen und im Dialog über die Herausforderungen für die weltweite Mission nachzudenken“. Cedar hob hervor, daß die Teilnahme nicht auf den Kreis der Lausanner Bewegung beschränkt sei, die sich als weltweites Netz missionarisch engagierter Christen versteht. Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Gary Edwards (Seattle), hob in einem übermittelten Grußwort ebenfalls die Bedeutung des gemeinsamen Vorgehens hervor.