14.09.2004
Frauen und die Scharia – ein Konflikt zwischen Kopftuchstreit und Ehrenmord
Neuerscheinung des Buches von Christina Schirrmacher und Ursula Spuler-Stegemann
Frauen und die Scharia – ein Konflikt zwischen Kopftuchstreit und Ehrenmord
Neuerscheinung des Buches von Christina Schirrmacher und Ursula Spuler-Stegemann
Im Namen der Scharia werden Frauen geschlagen, beschnitten, zwangsverheiratet, vergewaltigt, eingesperrt, gesteinigt oder für „die Ehre“ ermordet. Auch im hiesigen Raum gewinnt die Scharia als Rechtsgrundlage immer mehr an Bedeutung. Die Islamwissenschaftlerinnen Ursula Spuler-Stegemann und Christine Schirrmacher beleuchten in Frauen und die Scharia, welche Rechte die Scharia den Frauen zugesteht und welche sie ihnen abspricht.
Politiker, Juristen, Theologen und männliche Familienmitglieder enthalten Frauen unter Berufung auf das islamische Erb-, Ehe- und Zeugenrecht grundlegende Menschenrechte vor und schreiben ihre untergeordnete Rolle in Familie und Gesellschaft fest. Mit wenigen Ausnahmen ist die Scharia in allen islamischen Ländern, aber auch in Teilen von Afrika und Südostasien eine wesentliche oder sogar die einzige Grundlage des Personenstandsrechts und damit der Rechtssprechung in Zivilprozessen. Mit Ausnahme von der Türkei existiert dort eine „zivile“, von religiösen Normen abgekoppelte Rechtsprechung in Ehe- und Familienangelegenheiten faktisch nicht. Auch in westlichen Staaten wie Deutschland beziehen sich heute immer mehr Gerichte in ihren Urteilen auf die Scharia.
Die Expertinnen Christine Schirrmacher und Ursula Spuler-Stegemann zeigen die Anwendung der Scharia in den islamischen Ländern und den Diaspora-Gemeinden der Welt und richten ihren Blick auf mutige Frauen, die sich gegen ihre Benachteiligung durch das islamische Recht wehren.
Christine Schirrmacher ist habilitierte Islamwissenschaftlerin und lehrt als Professorin für Islamwissenschaft an den Universitäten Bonn und Leuven. Sie studierte Islamwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Vergleichende Religionswissenschaft in Gießen und Bonn und promovierte im Fach Islamwissenschaft an der Universität Bonn mit einer Arbeit zur christlich-islamischen Kontroverse im 19. und 20. Jahrhundert. Sie habilitierte sich dort mit einer Arbeit über die Positionierung einflussreicher muslimischer Theologen des 20. Jahrhunderts zu Religionsfreiheit, Menschenrechten und dem Abfall vom Islam. Sie unterrichtet an mehreren Hochschulen und Akademien, seit 2001 jährlich an der „Akademie Auswärtiger Dienst“ (ehemals Diplomatenschule) des Auswärtigen Amtes, Berlin, sowie seit 2007 fortlaufend als Gastdozentin bei Landes- und Bundesbehörden der Sicherheitspolitik. Als Professorin für „Islamic Studies“ lehrt sie seit 2005 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät (ETF) in Leuven, Belgien, sowie seit 2012 als Professorin für Islamwissenschaft an der Universität Bonn. Sie veröffentlichte rund 15 Bücher zum Thema Islam und ist Mitglied mehrerer gesellschaftspolitischer Beratergremien wie etwa dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie ist auch Leiterin des Instituts für Islamfragen der Evangelischen Allianz in Deutschland, Österreich, Schweiz.
Ursula Spuler-Stegemann, geboren 1939, lehrt als Professorin an der Philipps-Universität Marburg Islamwissenschaft, Religionsgeschichte und Türkisch. Sie studierte Orientalistik, Semitistik (u.a. Arabisch, Persisch und Türkisch), Vergleichende Religionswissenschaft und Germanistik. Seit mehr als dreißig Jahren arbeitet sie schwerpunktmäßig zum Islam der Gegenwart und forschte in zahlreichen islamischen Ländern. Sie ist Verfasserin und Herausgeberin zahlreicher Publikationen.
Erschienen im HEINRICH HUGENDUBEL VERLAG
Holzstr. 28, 80469 München, Tel: 089/ 23 55 86 -160, Fax: 089/ 23 55 86 -111, susanne.fink@hugendubel-verlag.de