09.07.2004
Früheres Hauptvorstandsmitglied Horst Marquardt wird 75
Pionier der evangelikalen Publizistik<br />
Stuttgart, Wetzlar (ead/idea) – Er gilt als Pionier und Vordenker der evangelikalen Publizistik in Deutschland: Pastor Horst Marquardt (Wetzlar). Am 14. Juli feiert er seinen 75. Geburtstag. Frühzeitig erkannte er die Chancen der elektronischen Medien, um die christliche Botschaft möglichst vielen Menschen bekannt zu machen. Aufgrund seiner Aktivitäten entwickelte sich Wetzlar zur evangelikalen Medienhauptstadt. Hier war der Theologe ab 1960 am Aufbau des Evangeliums-Rundfunk (ERF) beteiligt, den er bis 1993 als Direktor leitete. Anschließend fungierte er als Internationaler Direktor für die mit dem ERF verbundene Radiomission „Trans World Radio“ (TWR) in Europa, später in der GUS, dem Mittleren Osten und Afrika. 1970 begründete er die Evangelische Nachrichtenagentur idea, deren Vorstandsvorsitzender er nach wie vor ist, und 1975 den Christlichen Medienverbund KEP. Als langjähriger Sprecher der ARD-Sendung „Wort zum Sonntag“ wurde er einem Millionenpublikum bekannt. Für seine Verdienste um die evangelikale Publizistik erhielt Marquardt 2002 die Ehrendoktorwürde der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule (STH) in Basel. Seine ersten journalistischen Erfahrungen sammelte der gebürtige Berliner im Sozialismus: 1949 und 1950 arbeitete er als Rundfunkredakteur in Potsdam. Nachdem er Christ geworden war, studierte er Theologie und arbeitete anschließend als Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche in Berlin und Wien.
Ein Brückenbauer innerhalb der evangelikalen Bewegung
Marquardt hat die evangelikale Bewegung entscheidend mitgeprägt. Er sah sich dabei stets als Brückenbauer zwischen den verschiedenen theologischen Strömungen. Die Vereinigung Europäischer Medienorganisationen zeichnete ihn 1999 mit dem „Brückenbauer-Preis“ aus. Marquardt war Mitbegründer und 14 Jahre Vorsitzender des deutschen Zweiges des Lausanner Komitees für Weltevangelisation. Dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz gehörte er von 1969 bis zum Erreichen der Altersgrenze an, die letzten Jahre auch als Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes. Bis heute ist er Mitglied in dem von ihm ebenso mit gegründeten Arbeitskreis Islam der Deutschen Evangelischen Allianz. Im sogenannten Ruhestand stellte er sich einer neuen Herausforderung: nämlich Verantwortungsträgern in Politik und Wirtschaft christliche Werte zu vermitteln. Marquardt leitet – zusammen mit dem Unternehmer Prof. Jörg Knoblauch - den Kongress christlicher Führungskräfte, der im kommenden Jahr zum vierten Mal veranstaltet wird. Tagungsort wird vom 20. bis 22. Januar Nürnberg sein. Der Pastor hat außerdem den Vorsitz des 1999 gegründeten Instituts für Islamfragen (Wetzlar) inne, das Christen über den Islam informieren und zu einem besseren Dialog mit Muslimen befähigen will. Seit 49 Jahren ist Marquardt mit seiner Frau Irene verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.