29.02.2004
Größter evangelischer Missionsdachverband hat einen neuen Vorsitzenden
Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen: Detlef Blöcher Nachfolger von Fritz Schuler
Größter evangelischer Missionsdachverband hat einen neuen Vorsitzenden
Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen: Detlef Blöcher Nachfolger von Fritz Schuler
R e h e (idea) - Wechsel an der Spitze des größten evangelischen Missionsdachverbands in Deutschland: Neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) ist der Direktor der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG), Detlef Blöcher (Sinsheim bei Heidelberg). Die Mitgliederversammlung wählte den 51jährigen am 26. Februar in Rehe (Westerwald) zum Nachfolger von Fritz Schuler (Mosbach bei Heidelberg), der das Amt seit 2001 innehatte. Blöcher erhielt mehr als 92 Prozent der Stimmen. Der promovierte Physiker leitet seit vier Jahren die DMG, das mit 323 Missionaren größte protestantische Missionswerk in Deutschland. Davor war er neun Jahre Personalleiter des Werkes. Von 1985 bis 1991 arbeitete er als Missionar im Mittleren Osten. Gegenüber idea nannte er es als zentrale Herausforderung für die AEM, die Notwendigkeit der Weltmission zu verdeutlichen. In der Gesellschaft gebe es bis in christliche Kreise hinein eine kritische Haltung zur Mission: „Wir müssen deshalb noch sprachfähiger werden, um unsere Anliegen zu verdeutlichen.“ Notwendig sei auch eine stärkere Zusammenarbeit von Missionswerken und Gemeinden. Blöcher zufolge befindet sich die Weltmission im Umbruch. Die Partner in der Dritten Welt übernähmen immer mehr Verantwortung. Westliche Missionare müßten verstärkt lernen, in den Einsatzländern unter einheimischer Leitung zu arbeiten. Einen Nachwuchsmangel in der Mission sieht Blöcher nicht. Allein bei der DMG reisten jährlich 70 junge Christen zu Kurzzeit- und 20 zu Langzeiteinsätzen aus.
Herzensanliegen: Muslimen die christliche Botschaft bringen
Der neue AEM-Vorsitzende gilt als Kenner der islamischen Welt. So arbeitete er dreieinhalb Jahre als Dozent auf der arabischen Halbinsel. Es sei schon immer sein Herzensanliegen gewesen, Muslime mit der christlichen Botschaft zu erreichen, so der Missionsleiter. Die geistige Auseinandersetzung mit dem Islam sei eine große Herausforderung der heutigen Zeit. Blöcher plädiert dafür, das Gespräch mit den Muslimen zu suchen: „Wir müssen wegkommen von der Konfrontation, ohne die Unterschiede zu verwischen.“ Neu in den AEM-Vorstand gewählt wurden die Missionsleiter Ansgar Hörsting (Allianz-Mission), Horst Engelmann (Missionshaus Bibelschule Wiedenest) und Heinrich Finger (Vereinigte Deutsche Missionshilfe). Nicht mehr für den Vorstand kandidiert hatte neben dem bisherigen AEM-Vorsitzenden Schuler der Leiter des deutschen Zweiges des Missionswerkes „Weltweiter Einsatz für Christus“, Traugott Böker. Er wechselt im kommenden Jahr in die internationale Leitung der Missionsgesellschaft.
Zahl der Mitgliedswerke auf 84 erhöht - Fast 2.900 Missionare in über 130 Länder entsandt
Die Mitgliederversammlung beschloß ferner die Aufnahme von vier Werken in die AEM: Christoffel Blindenmission (CBM) International, Männer-Gebets-Bund, Neues Leben Indonesien und Saat der Hoffnung. CBM International entstand 2002 durch Ausgliederung aus der seit 1908 bestehenden Christoffel Blindenmission in Bensheim, die ebenfalls der AEM angehört. Das internationale Werk koordiniert die Hilfsprojekte in Übersee. Der 1996 gegründete Männer-Gebets-Bund hat es sich zur Aufgabe gemacht, für Missionare und ihre Familien zu beten. Er ist das Pendant zum Deutschen Frauen-Missions-Gebetsbund, der seit 1900 besteht. Neues Leben Indonesien und Saat der Hoffnung - in Kenia - ermöglichen Kindern eine Schulausbildung. Das Bibelseminar Königsfeld im Schwarzwald hat seine AEM-Mitgliedschaft beendet. Damit gehören jetzt 84 Werke zur AEM. Sie haben 2.887 Missionare in über 130 Länder entsandt. Das sind 132 Mitarbeiter mehr als im vorigen Jahr. Nach Angaben der AEM sind rund 58 Prozent der Missionare Frauen. Etwa 60 Prozent der Missionare arbeiten vorwiegend theologisch-evangelistisch und 40 Prozent sozial-missionarisch.