20.02.2020

Mehr als 10 Jahre nach UN-Behindertenrechts-Konvention

Andrea Meyerhof (Gemeinsam für Berlin) zu Besuch beim Arbeitskreis Perspektivforum Behinderung

15. Tagung des Perspektivforums Behinderung in Berlin

mit Unterstützung durch Aktion Mensch

AK PerspektivForum

Andrea Meyerhoff (v.l.n.r.) mit Mitgliedern des AK PerspektivForums

Am 1. Advent wollen die Teilnehmer der 15. Tagung des Perspektivforums Behinderung im Rahmen der Veranstaltung in Berlin verschiedene Gottesdienste besuchen. Mit Beiträgen zur Inklusion werden Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen aus der Lebenswelt von Betroffenen Anregungen für ein besseres Miteinander in christlichen Gemeinden anbieten. Das vielfältige Angebot für die Gemeinden reicht von einem Gottesdienst im Dunkeln, Selbsterfahrung im Rollstuhl, Musik, Theater „inklusive“, Performance, Kunst, Pantomime bis hin zum Predigtdienst, der von den Pastoren aus dem Arbeitskreis angeboten wird.

Highlights der Tagung sind eine Lesung von Samuel Koch aus seinem Buch „Steh auf, Mensch“, ein Vortrag von Hubert Hüppe, ehemaliger Behindertenbeauftragter der Bundesregierung und aktiver Streiter für die Lebensrechtsbewegung, und Uwe Heimowski, politischer Beauftragter am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung. Der Besuch des Bundestages und Gespräche mit dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Jürgen Dusel, sowie weiteren Politikern bietet die Möglichkeit, sich ganz konkret zu informieren und zu äußern.

Wir blicken zurück auf zehn Jahre Erfahrung mit der Un-Behindertenrechtskonvention und wollen reflektieren, was sich verändert hat. Wir fragen: Wo gab es Veränderungen, Entwicklungen, vielleicht auch Enttäuschungen?  Wie steht es mit dem Recht und dem 'Wert' eines Menschen, wenn er alt, krank oder behindert ist?

Alten Menschen - und allgemein den meisten Leuten - ist es unangenehm, zur 'Last zu fallen'. Auf Hilfe angewiesen zu sein, geht gegen den eigenen Stolz und die Autonomie und oft genug auch gegen das Selbstwertgefühl. Was macht es mit einer bzw. unserer Gesellschaft, wenn ein Mensch in seinem bloßen sein an sich nicht wertvoll scheint?
Das sind wichtige Fragen, die uns alle betreffen. Hier geht es nicht nur um Menschen, die von Behinderung betroffen sind. An dieser Frage entscheidet sich das gesamte soziale Klima und der wertschätzende Umgang in einer Gesellschaft.

Martina Köninger