03.11.2002
"Mein" und "dein": Abtreibungen wegen Verwechslung bei kuenstlicher Befruchtung
London (ALfA). Weil ihnen nach einer kuenstlichen Befruchtung nicht die eigenen, sondern fremde Embryos eingepflanzt worden waren, haben zwei Britinnen die ungeborenen Kinder abgetrieben. Das berichtet die "Neue Zuercher Zeitung" (Ausgabe vom 01.11.) unter Berufung auf eine Mitteilung der Behoerde fuer menschliche Befruchtung und Embryologie. Wie die NZZ schreibt, seien die Frauen "im April Opfer einer Verwechslung in der Londoner St.-George-Klinik geworden. Waehrend einer der Frauen der Embryo der anderen eingesetzt wurde, war dieser die befruchtete Eizelle einer dritten Frau eingepflanzt worden." Weiter heisst es in dem Bericht: "Nachdem eine Untersuchung erhebliche Maengel beim Betrieb der Abteilung fuer kuenstliche Befruchtung ergeben habe, sei diese inzwischen geschlossen worden". Nach britischen Presseberichten waren die Roehrchen, die die kuenstlich befruchteten Embryos enthielten, falsch beschriftet worden.
Wie die NZZ weiter schreibt, hatte bereits im Juli eine Verwechslung bei einer kuenstlichen Befruchtung in Grossbritannien fuer einen Skandal gesorgt. Eine weisse Frau hatte damals schwarze Zwillinge geboren. Unklar blieb, ob der Mutter der Embryo eines schwarzen Paares in die Gebaermutter eingepflanzt worden war oder ob versehentlich der Samen eines schwarzen Spenders zur Befruchtung verwendet worden war. In Grossbritannien nehmen nach Angaben des Blattes jedes Jahr rund 27.000 Paare die Moeglichkeiten der kuenstliche Befruchtung in Anspruch.