29.06.2002
Indonesien: Moslem-Führer ruft zum Heiligen Krieg auf
Ambons Christen entsetzt
(Compass Direct/Offene Grenzen) - Mit den Worten, er sei "ihre letzte Hoffnung", haben sich Kirchenführer auf den indonesischen Molukkeninseln an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gewandt. Sie appellierten an Kofi Annan, die Christen in Indonesien vor dem islamischen Fundamentalismus und der Diskriminierung durch die staatlichen Behörden zu schützen. Dem Aufruf war eine überaus schwere Woche für die Christen auf der ostindonesischen Insel Ambon vorausgegangen. In der christlichen Stadt Soya waren in den frühen Morgenstunden des 28. April zwölf Menschen vermutlich von islamischen Extremisten ermordet worden. Es war der schwerste Terrorakt der letzten Monate auf Ambon, und er erschütterte das am 12. Februar unterzeichnete Friedensabkommen zwischen Moslems und Christen schwer. "Wir waren uns darüber klar, daß es ein
Massaker geben würde, nachdem der Führer der ´Bewegung Heiliger Krieg´ (´Laskar Jihad´) die Insel Ambon besucht und bei den Freitagsgebeten die Muslime aufgehetzt hatte, Christen umzubringen", erklärte ein Pastor aus Ambon gegenüber Compass, und führte weiter aus: "Aber warum haben die Behörden ihn nicht aufgehalten?"
Inzwischen berichtete die ,Jakarta Post´, der Führer der Bewegung ´Laskar Jihad´, Jafar Umar Thalib, sei am 4. Mai wegen angeblicher Provokation im Zusammenhang mit dem Soya Massaker festgenommen worden.